1. Leseabschnitt: Anfang bis Kapitel 6 (Anfang bis S. 76)

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Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Der Lehrer schafft es beispielsweise durch seine anschaulichen Vorführungen den Patriotismus zu schüren. "Als einzelne seit ihr schwach, gemeinsam seit ihr stark". Da lief es mir kalt den Rücken runter, die Ähnlichkeiten zu unserem damaligen Deutschland sind erschreckend hoch
Der Lehrer ist eine bedrückende Figur, die mich entsetzt zurücklässt und bei mir eine Angst hervorruft. Eine Angst vor Kommendem.
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Gefallen hat mir sehr, dass Lorenzo in Tripolis mit Arabern befreundet war, Hakim, Aischa und ihr Kind, und sie sogar besucht hat, obwohl seine Mutter dass nicht wollte! Und dass er arabische Wörter benutzt, z. T. arabisch denkt, den Kater als Khalil bezeichnet, als Freund. :):)
 
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Gelöschtes Mitglied 2403

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Und gefallen hat mir außerdem, dass eine Erinnerung an ein vorher gelesenes Buch bei mir hochkommt, dort wurde eine außereuropäische Welt beleuchtet, wo Geschlechtertrennung bei der Kindererziehung vorherrscht. Was mich etwas befremdet hat. Hier wird dem geneigten Leser gezeigt, dass ähnliches bei uns gar nicht so lange her ist, zumindest bei Schulklassen, und ja meine Großeltern haben ähnliches berichtet.
 

MRO1975

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11. August 2018
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Gefallen hat mir sehr, dass Lorenzo in Tripolis mit Arabern befreundet war, Hakim, Aischa und ihr Kind, und sie sogar besucht hat, obwohl seine Mutter dass nicht wollte! Und dass er arabische Wörter benutzt, z. T. arabisch denkt, den Kater als Khalil bezeichnet, als Freund. :):)
Stimmt. Überhaupt hat die Autorin es gut geschafft, ganz natürlich kleine Rückblenden in das frühere Leben in Tripolis einzubauen.
 

parden

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Ich habe den ersten Abschnitt nun auch beendet. Die Erzählung liest sich in der Tat sehr flüssig, aber mich stört stellenweise die Diskrepanz der Kinderperspektive einerseits und der sehr malersichen Schilderungen einzelner Gegebenheiten andererseits (z.B. die Beschreibung des Marktes in Tripolis, so würde kaum ein Kind oder Jugendlicher schreiben...).

Ich war noch nicht häufig in Italien, aber ausgerechnet Siena habe ich sehr gut in Erinnerung. Der schwarz-weiße Dom, die Piazza del Campo - dort gibt es sicher einen der teuersten Cappuccini Italiens... ;) -, mit dem Torre del Mangia und dem Palazzo Pubblico... Witzig, diesen bekannten Orten im Roman wiederzubegegnen... Hier mal - off topic - ein paar Urlaubserinnerungen:

https://litterae-artesque.blogspot.com/2013/10/urlaub-in-der-toskana-oktober-2013-siena.html

Bislang fesselt mich die Geschichte noch nicht so sehr, auch wenn die Autorin es schafft, auf den wenigen Seiten die Stimmung der damaligen Zeit gut zu vermitteln... Ich vermute mal, dass sowohl der kleine Dachboden als auch die geheimen Gänge zum Nachbarhaus und vielleicht auch aus der Stadt heraus noch eine bedeutsame Rolle spielen werden...
 
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Renie

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aber mich stört stellenweise die Diskrepanz der Kinderperspektive einerseits und der sehr malersichen Schilderungen einzelner Gegebenheiten andererseits (z.B. die Beschreibung des Marktes in Tripolis, so würde kaum ein Kind oder Jugendlicher schreiben...).
Das ist mir auch aufgefallen. Ich hatte das schon in einer anderen Leserunde (Am Seil von Erich Hackl). Da ließ sich diese Diskrepanz zwischen erwachsener Formulierung und kindlicher Sichtweise dadurch erklären, dass die Geschichte durch einen Erwachsenen erzählt wird, der seine Kindheitserinnerungen wiedergibt.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Apropos Kriegsthematik. Mir gefällt, dass der 2. Weltkrieg aus einer mir fremden Sichtweise geschildert wird. Der Krieg in Italien sowie der Krieg in Afrika waren mir bisher nicht besonders geläufig.

Das macht für mich auch den Reiz des Romans aus. Ich habe schon sehr viel Literatur gelesen, bei der die Handlung im Zweiten Weltkrieg spielt. Aber diese italienische Perspektive ist mal etwas anderes.

Bin gespannt, ob die Autorin „die Kurve“ in seiner Gesinnung hinkriegt

Ich bin mir sicher, dass Lorenzo noch die Kurve kriegt. Das macht ja eigentlich schon der Klappentext klar. ;-)

Die Erzählung liest sich in der Tat sehr flüssig, aber mich stört stellenweise die Diskrepanz der Kinderperspektive einerseits und der sehr malersichen Schilderungen einzelner Gegebenheiten andererseits (z.B. die Beschreibung des Marktes in Tripolis, so würde kaum ein Kind oder Jugendlicher schreiben...).

Darüber bin ich auch zuerst gestolpert. Ich sehe das aber wie Renie: Die Kindheitserinnerungen werden hinterher erzählt. Dadurch löst sich für mich die Diskrepanz auf.

Ich vermute mal, dass sowohl der kleine Dachboden als auch die geheimen Gänge zum Nachbarhaus und vielleicht auch aus der Stadt heraus noch eine bedeutsame Rolle spielen werden...

Das habe ich mir auch gleich gedacht. Sie sind ja ideal, wenn jemand versteckt werden muss...
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Ich bin nun auch in den Roman gestartet. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Ich mag die Ich-Perspektive und den Schreibstil. Vor allem die sehr anschaulichen Beschreibungen sorgen dafür, dass ich vieles vor meinem inneren Auge gesehen habe, obwohl ich noch nie in Siena war. Sprachlich ist der Roman zwar nicht sonderlich beeindruckend, aber die Seiten lassen sich schnell weglesen.

Nach dem ersten Kapitel war ich mir nicht sicher, ob mich die Geschichte fesseln kann. Der Funke ist nicht sofort übergesprungen. Aber je weiter ich vorangekommen bin, desto mehr hat sie mich eingenommen.

Mit dem Gedankengut von Lorenzo tue ich mich natürlich schwer. Das macht es nicht gerade leicht, den Protagonisten zu mögen. Aber man weiß ja, dass noch einiges passieren wird, und ich denke, dass er sich im Verlauf der weiteren Handlung vom Faschismus distanzieren wird.