Rezension Rezension (3/5*) zu GIER - Wie weit würdest du gehen?: Roman - Der neue Bestseller vom Blackout-Au.

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu GIER - Wie weit würdest du gehen? von Marc Elsberg
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Wirtschaftswunder

In Berlin entkommt der junge Pfleger Jan Wutte nur knapp einen Unfall. Eine Limousine kommt von der Straße ab und landet kopfüber auf dem Seitenstreifen. Jan versucht, zu helfen, doch zu spät. Er muss mit ansehen wie das Wrack verbrennt. Mord. Doch keiner will Jan glauben, er gerät sogar selbst unter Verdacht. Die einzige Möglichkeit, die Wahrheit ans Licht zu bringen, besteht erstmal in einer Flucht. Derweil bereitet sich Berlin auf den großen Gipfel vor. Eine Wirtschaftskrise droht und unter anderem das hat viele Demonstranten an den Ort des Treffens gelockt. Von diesen sind die Teilnehmer des Gipfels gut abgeschirmt.

Widmet man sich nach der Lektüre auch dem Nachwort, so wird man feststellen, dass hier eine Wirtschaftstheorie in Romanform vorgestellt wird, wobei der Autor eng mit den Wissenschaftlern zusammengearbeitet hat. Bestimmt nicht so einfach, ein Theorem in eine so einfache und auch spannende Handlung zu kleiden, dass es vom Leser verstanden wird und der Leser gleichzeitig gut unterhalten wird. Nach den Wünschen des Autors kann man dieses Buch als Thriller oder auch als Utopie betrachten. Sicherlich ist es auch eine hervorragende Anregung, nachzudenken, über das, was schiefläuft in der heutigen Zeit und es gibt eine Anregung, wie man es besser machen könnte, bestünde nur die Möglichkeit viele Menschen von der Idee zu überzeugen.

Allerdings sind die erklärenden Ausflüge in die Wirtschaftstheorie und verschiedene andere mathematischen und anderen Erläuterungen schon manchmal etwas trocken. Auch wenn die Bauernfabel mit ihren in eine kleine Geschichte verpackten Erklärungen sehr plastisch ist, fragt man sich doch, ob die Sache eine Chance hätte. Tatsächlich ist der Thrillerteil der Handlung sehr spannend und gekonnt rasant geschrieben, während man der Utopie einer gerechteren Wirtschaft, einer gerechteren Verteilung, tatsächlich das Gelingen wünscht, beim Blick in die Zeitung oder ins TV-Programm aber eher trübe Gedanken aufkommen. Sicher bleibt jedem nur, bei sich selbst anzufangen. Geben ist seliger denn Nehmen heißt es schon in der Bibel und manchmal waren die Alten nicht so dumm. Es scheint eher als sei die heutige Gesellschaft auf den Hund gekommen.

Ein Buch mit einer Mission, das wohl eher bei denen etwas erreichen kann, die sowieso schon ihr Denken in sinnvolle Bahnen lenken.
3,5 Sterne

 

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