In diesem Abschnitt erfahren wir sehr viel über das Familienleben der Dunbars, als die Familie noch komplett und intakt war.
Die Eltern scheinen sich auf jedes Kind gefreut zu haben. Clay war der, der mit einem Lächeln zur Welt kam und Geschichten liebte.
Alle Söhne mussten Klavier spielen lernen, das war für die Mutter nicht verhandelbar. "Ďas Klavier als Symbol der Kindheitsqual", führt zu dem Kapitel Klavierkriege: Matthew wird von einem schulbekannten Schläger gemobbt, weil er Klavier spielt und demnach eine Schwuchtel sei.
Als Folge tritt er in Streik, was Penelope nicht akzeptiert. Als der Konflikt eskaliert, lehrt Michael den Jungen das Boxen, damit er sich zur Wehr setzen kann. Eine wunderbare Szene (S. 321 oben)
Anschließend wird das langsame Sterben Penelopes beschrieben. Ausfälle, Behandlung, Operationen, Bestrahlung, Hoffnung und zerschlagene Hoffnung. Das beschreibt Zusak sehr empathisch ohne Tränendrüse. Mitunter streut er witzige Szenen und Dialoge ein, die der Grundstimmung die Schwere nehmen.
Die Mutter unternimmt mit jedem Sohn noch etwas Besonderes.
Irgendwann Klarheit: "Jungs, ich werde sterben." Spätestens da hat man dann doch einen Knoten im Hals...
Der zweite Handlungssstrang behandelt die Gegenwart . Clay akzeptiert die Prügel, sieht sie als verdient an. Die Nachbarin Mrs Chilman verarztet die Verletzten, das scheint sie häufiger zu tun. Die Jungen scheinen ihre eigenen Bedürfnisse und Schmerzen nicht so ernst zu nehmen- eigentlich logisch, es kümmert sich ja auch keiner darum.
Doch es gibt auch unterstützende Geister im Roman, eine davon ist die Lehrerin Claudia Kirkby oder Clays Freundin Carey, deren Galopprennen auch interessant geschildert wird.
Am Ende geht Clay wieder zum Mörder zurück, der überrascht ist, dass Clay zurückkehren durfte. Auch er scheint seine Strafe (die Isolation) zu akzeptieren.
Clay fühlt sich offenkundig auch zu seinem Vater hingezogen, was auf S. 361 erneut wunderbar in Sprache umgesetzt wurde.
Bin gespannt, was ihr erwähnenswert findet. Ich wiederhole mich, aber ich bin gefangen und begeistert von diesem Buch