Rezension Rezension (4/5*) zu Blind von Christine Brand.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Der Anruf

Nathaniel ist als Kind erblindet. Nach den langen Jahren findet er sich ganz gut zurecht. Sogar ein Fernsehbeitrag wurde mit ihm gedreht. Doch einige Sachen gibt es, die kann ein Blinder einfach nicht. Zum Beispiel ein Hemd in der richtigen Farbe aus dem Schrank holen. Hilfreich ist hier die App „Be my Eyes“, die man aktivieren kann, um sich quasi die Augen anderer Menschen zu leihen. Über diese App bekommt Nathaniel mit, wie seine Helferin das Telefonat nach unheimlichen Geräuschen plötzlich abbricht. Nathaniel ist besorgt, möglicherweise ist der Frau etwas passiert. Ein Notruf bei der Polizei erweist sich als nicht hilfreich und Nathaniel beschließt die Frau zu suchen und sich zu versichern, dass es ihr gut geht.

Seinen Alltag meistert Nathaniel gemeinsam mit seiner Blindenhündin Alisha ganz passabel. Nicht immer klappt alles reibungslos, zum einen ist Alisha manchmal recht stürmisch und zum anderen braucht man manchmal einfach jemanden, der sehen kann. Trotzdem ist Nathaniel geschickt und intelligent. Allerdings regt es ihn schon auf, dass ihm im Moment keiner glauben will, dass die Frau, die sich am Telefon Carole genannt hat, in Gefahr schweben könnte. In seiner Not wendet sich Nathaniel an die Journalistin Milla, die damals zu dem TV-Team gehörte.

Die Welt der Blinden wird einem Sehenden relativ fremd bleiben, da hilft auch kein „Dinner in the Dark“ oder ähnliches. Denn im Gegensatz zu den Blinden, kann der Sehende ja wieder in die Welt der Sehenden zurück. Dennoch bietet dieser spannende Roman einen interessanten Einblick in dieses Miniversum. Nathaniel beeindruckt dabei mit seinen Fähigkeiten und seiner Kombinationsgabe. Auch Milla ist, was das anbetrifft, nicht von schlechten Eltern. Natürlich muss auch Milla überzeugt werden, dass Carole Hilfe braucht. Als das geschafft ist, nutzt sie ihre Kontakte, um Nathaniel zu helfen. Nathaniel und Milla anstelle der Polizei und dabei kommt Milla noch einer anderen entsetzlichen Geschichte auf die Spur. Aus diesen Zutaten entfaltet sich ein packender Thriller, der in jedem Moment fesselt. Wenn auch die Beweggründe der Handelnden in immer klar werden, so ist doch die Suche nach der jungen Carole spannend geschildert.

Mit ihrem Roman bietet die Autorin beste Unterhaltung. Ihre Journalistin Milla Nova überzeugt mit ihrer gewitzten sympathischen Art.


 

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