Rezension Rezension (4/5*) zu Der Mann, der Sherlock Holmes tötete: Roman von Graham Moore.

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Buchinformationen und Rezensionen zu Der Mann, der Sherlock Holmes tötete: Roman von Graham Moore
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London 1900: Arthur Conan Doyle kann Sherlock Holmes nicht ausstehen. So beschließt er, die Figur, die er erschaffen hat in der nächsten Geschichte zu töten. Doch das detektivische Alter Ego lässt ihn nicht los. Bald ist er verstrickt in mörderische Ermittlungen.
Mehr als hundert Jahre später macht sich Harold White, erklärter Sherlockianer, auf die Suche nach Conan Doyles Tagebuch, das seit Jahrzehnten verschwunden ist.
Graham Moore liebt es zu erzählen, er jongliert mit dem damals und heute, Fakten und Fiktionen. Abwechselnd verfolgen wir den kauzigen britischen Schriftsteller und den etwas unbedarften Amerikaner Harold, wie sie Steinchen für Steinchen eines verzwickten Rätsels lösen. Conan Doyle muss nicht nur gegen die Dummheit Scotland Yards ankämpfen – auch der Schöpfer des genialen Charakters Sherlock Holmes neigt zur Arroganz und Selbstherrlichkeit – sondern muss sich mit enttäuschten Lesern, Suffragetten und zwielichtigen gestalten herumschlagen. Harold hingegen ist ein liebenswerter, in sozialen Dingen eher ungeschickter Tölpel, der seinem großen Vorbild Sherlock Holmes nacheifert und dabei über sich hinauswächst.
„In diesem Moment verstand Harold, dass ein ungelöstes Problem nicht einfach nur verdrießlich war, sondern das Entsetzlichste und Unerträglichste auf der ganzen Welt.“
Der Mann der Scherlock Holmes tötete ist gelungene Unterhaltungsliteratur ohne besondere Höhen und Tiefen, erzählfreudig, witzig und spannend. Es macht Spaß den beiden ungleichen Ermittlern zu folgen. Deduktion ist ihr höchstes Gut. Graham Moore lässt seinen Gedanken freien Lauf, wie gute Kriminalliteratur funktioniert, dem konnte ich mich voll inhaltlich anschließen. Elementar!