"Nachts unter der steinernen Brücke" von Leo Perutz

VerdigrisDeep

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13. Februar 2019
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Ich habe eins meiner Lieblingsbücher wieder zur Hand genommen. "Nachts unter der steinernen Brücke" ist das letzte Buch von Leo Perutz, erschienen 1953. (Perutz ist 1957 gestorben.) In meinen Augen ist es sein bestes Werk mit einem großen Unterhaltungswert. Erzählt wird in Form von einzelnen, in sich abgeschlossenen Kapiteln das Leben der Juden in Prag um 1600. Dabei gibt es humorvolle Anekdoten und kleine Episoden aus dem Alltagsleben, aber es werden auch politische Ereignisse angesprochen, die sich zu dieser Zeit zugetragen haben. Ein roter Faden verbindet diese Einzelepisoden, zum einen Figuren, die immer wieder - manchmal ganz beiliäufig - auftauchen, zum anderen die Liebesgeschichte zwischen dem böhmischen König Rudolf II. und der schönen Jüdin Esther, die weitreichende Folgen hat.
Perutz war ein Meister des magischen Realismus. Bei ihm weiß man nie, was Wirklichkeit ist und was Traum oder Fantasie. Besonders reizvoll finde ich den Aspekt des Mystizismus, der sich wohl auf die Kabbala stützt und in diesem Buch einen wichtigen Anteil am jüdischen Leben hat.
Und Perutz' Sprache ist einfach vom Feinsten. Ich habe mir fest vorgenommen, alle Bände, die bei mir im Regal stehen, wiederzulesen. Als Nächstes kommt "Meister des Jüngsten Tages" dran.
 

KrimiElse

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26. Januar 2019
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buchmafia.blogspot.com
Ich habe eins meiner Lieblingsbücher wieder zur Hand genommen. "Nachts unter der steinernen Brücke" ist das letzte Buch von Leo Perutz, erschienen 1953. (Perutz ist 1957 gestorben.) In meinen Augen ist es sein bestes Werk mit einem großen Unterhaltungswert. Erzählt wird in Form von einzelnen, in sich abgeschlossenen Kapiteln das Leben der Juden in Prag um 1600. Dabei gibt es humorvolle Anekdoten und kleine Episoden aus dem Alltagsleben, aber es werden auch politische Ereignisse angesprochen, die sich zu dieser Zeit zugetragen haben. Ein roter Faden verbindet diese Einzelepisoden, zum einen Figuren, die immer wieder - manchmal ganz beiliäufig - auftauchen, zum anderen die Liebesgeschichte zwischen dem böhmischen König Rudolf II. und der schönen Jüdin Esther, die weitreichende Folgen hat.
Perutz war ein Meister des magischen Realismus. Bei ihm weiß man nie, was Wirklichkeit ist und was Traum oder Fantasie. Besonders reizvoll finde ich den Aspekt des Mystizismus, der sich wohl auf die Kabbala stützt und in diesem Buch einen wichtigen Anteil am jüdischen Leben hat.
Und Perutz' Sprache ist einfach vom Feinsten. Ich habe mir fest vorgenommen, alle Bände, die bei mir im Regal stehen, wiederzulesen. Als Nächstes kommt "Meister des Jüngsten Tages" dran.
Ich habe eben überlegt, was ich von Leo Perutz kenne.
Vor ewigen Zeiten „Der Meister des jüngsten Tages“ aus Papas Büchrregal und irgendwann später nochmal als Hörbuch. Das hat mit sehr gefallen, ist aber Oelze zu lange her als dass ich eine wirklich greifbare Erinnerung daran hätte...
Deine Empfehlung klingt sehr interessant, zumal ich Prag einschließlich dem alten jüdischen Viertel seit Kindertagen recht gut kenne. Ich werde es mir vormerken, danke für den Anstubser.
 
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Reaktionen: Literaturhexle

Literaturhexle

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2. April 2017
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Ich habe eins meiner Lieblingsbücher wieder zur Hand genommen.
Demzufolge ist es schon eine Angewohnheit von dir, gute Bücher mehrfach zur Hand zu nehmen und neu zu entdecken ;)
Perutz war ein Meister des magischen Realismus.
Damit kann ich leider so gar nichts anfangen :confused:
Es gibt wohl großartige Autoren dieses Genres, ich scheine aber der Typ zu sein, der entweder die reale Welt oder aber eine fantastische benötigt. Klar getrennt und im Raster.
Es ist schön, dass es für jeden das richtige Buch gibt und wünsche viel Freude beim erneuten Lesen!