Rezension Rezension (4/5*) zu Die Gärten von Istanbul: Kriminalroman von Ahmet Ümit.

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 2403
  • Erstellt am
  • Tagged users Kein(e)
G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Krimi oder Roman ?

"Die Gärten von Istanbul" ist ein sehr interessantes Buch und hat mir in der letzten Zeit meine Stunden versüßt. Einerseits haben wir hier einen Kriminalfall, in dem Hauptkommissar Nevzat und seine beiden Mitarbeiter Zeynep und Ali versuchen einen Fall aufzuklären, bei dem mehrere Leichen an historisch wichtigen Orten aufgefunden werden. Dabei werden diese Orte aber andererseits auch geschichtlich umrissen und kulturell beleuchtet, dabei entsteht dann ein irgendwie ganzheitlicher Blick auf ein wunderschön beschriebenes Konstantinopel/Istanbul. Kulturell und geschichtlich ist dieses Buch mit einer Unmenge an Informationen gespickt, man bekommt tiefe Einblicke in die Geschichte dieser Stadt. Es entsteht ein Bild was neugierig macht. Und ebenso ein Bild was die Liebe zu dieser Stadt transportiert. Dann haben wir eine Sprache, die ich an manchen Stellen schon fast etwas blumig nennen möchte, die bezaubert und berührt, die etwas von dem Zauber von Tausendundeiner Nacht hat. Und die mir sehr gefallen hat. Gleichzeitig gibt es auch recht viele schon fast philosophisch anmutende Gedanken zum Thema Mensch, definitiv kann man aber diese Spielereien zum Thema Menschsein psychologisch gut durchdacht nennen, etwas was der Kriminalgeschichte recht gut bekommt. Mir hat das auf jeden Fall sehr gut gefallen. Natürlich ist dieses Buch definitiv nichts für jemanden, der einen blutrünstigen schockierenden Kriminalfall erwartet, aber jemand der etwas mehr möchte ist hier genau richtig. Für mich war dieses Buch auch spannend geschrieben, hat einen deutlichen Sog. Ich war erst am Ende auf der richtigen Spur und fand diese Überraschung deutlich gelungen und auch das Gesamtkonstrukt des Romans als recht gut. Ich habe dieses Buch genießen können.