Rezension Rezension (4/5*) zu Stadt der Rebellion (Quartbuch) von Omar Robert Hamilton.

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G

Gelöschtes Mitglied 2403

Gast
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Widerstand

Dieses Buch ist ein extrem aufwühlender, ergreifender und betroffen machender Bericht über die arabische Revolution in Ägypten 2011. Aus der Sicht von einigen Hauptakteuren werden die Geschehnisse wie in artikelartigen kühl geschilderten Formen dargestellt, dazwischen aber auch immer recht blumig phantasievoll gehaltene Abschnitte, und dann wieder Abschnitte in denen der Groll über die Gewalt, die den Menschen widerfährt, überwiegt. Am Ende ein Teil indem das Ende der Revolution geschildert wird, eigentlich ein Scheitern, aber ist es wirklich ein Scheitern, wenn man den Mut hatte, sich der Macht entgegenzustellen ? Das Grauen, die Gewalt und die Bösartigkeit des Menschen, die da geschildert werden, haben mich zutiefst angeekelt, angewidert und abgestoßen. Dabei wird dieses ganze Negative nicht in den Vordergrund gerückt/gehoben oder besonders dargestellt. Es ist eher wie ein Berichten über die Geschehnisse, aber natürlich nicht vollkommen gefühlsbefreit. Familienangehörige der Opfer schildern ihr Empfinden/kommen zu Wort/schildern das Grauen, das sie durchleben. Freunde der Opfer erzählen ihre Ansichten/schildern ihre Gefühle. Es werden die Hauptdaten der Revolution geschildert und was sich in dem Land zugetragen hat, die politischen Machtverhältnisse offengelegt. Das Berichtete erscheint fundiert, am Ende des Buches erscheinen viele Quellennachweise und im Personenregister viele wichtige im Text genannte Personen. Bruchstückhaft konnte ich mich an Einiges noch erinnern, sah teilweise noch die Nachrichten von damals vor meinem geistigen Auge. Und empfand das Grauen, das ich damals vor dem Fernseher empfand, wieder, nur noch viel schmerzlicher. Es entsetzt mich immer wieder zu sehen, was Menschen anderen Menschen antun können, nur weil ihnen nicht passt, was diese denken/wie diese sind. Ich frage mich immer wie so etwas geht. Klar ich weiß das das so ist. Aber ich kann und will es einfach nicht nachvollziehen. Aber beim Lesen empfindet man auch das Glück in diesem/unserem Land zu wohnen und ich hoffe sehr, dass wir hier niemals solche Dinge sehen/erleben müssen. Und das Ganze ist in einem artikelhaften absatzartigen Roman untergebracht, der heftig, aber sehr lesenswert ist. Und man kann nur sagen Hut ab vor diesen Menschen !


Ein Buch für das man bereit sein muß !

 

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