Rezension Rezension (4/5*) zu Orangen und Schokolade von Amalia Zeichnerin.

Sheena01

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13. April 2018
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Buchinformationen und Rezensionen zu Orangen und Schokolade von Amalia Zeichnerin
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Herzerfrischend

Inhalt & Handlung:
Das ist die Geschichte zweier Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten: auf der einen Seite Sarah, überzeugte Single-Frau, leidenschaftliche Betreiberin eines Backbogs, eine Genießerin mit einigen Kilos zu viel auf den Rippen und auf der anderen Seite Thomas, ein durchtrainierter Fitnesstrainer, der sich dem veganen Lifestyle verschrieben hat und darüber in einem eigenen Youtube-Kanal berichtet. Nach einem zufälligen Aufeinandertreffen im Supermarkt, lernen sich die beiden über gemeinsame Freunde kennen und entdecken ihre Zuneigung füreinander. Hat eine Liebe trotz unterschiedlicher Lebensweisen trotzdem Bestand?

Schreibstil:
Ein sehr leichter, beschwingter Stil führt dazu, dass man sich sofort in der Geschichte angekommen fühlt. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Sarah, dann wieder aus jener von Thomas erzählt. Dadurch erhält man als Leser Einblick in die Gefühlswelten der einzelnen Personen und kann damit die Motivation für ihre Handlungsweisen gut nachvollziehen.

Charaktere:
Die beiden Charaktere wirken auf mich sehr authentisch und sympathisch: Sarah, die Genießerin leidet unter Anfeindungen ihrer Umgebung. Besonders nach einem gemeinsamen Video mit Thomas sieht sie sich bösartigen Kommentaren zu ihrer Figur ausgesetzt. Die Kritik lässt sie an sich selbst zweifeln und nimmt ihr eine gehörige Portion Selbstbewusstsein, was sich im Umgang mit Thomas zeigt. Thomas ist gefühlvoll und sensibel, aufgrund seines durchtrainierten Körpers wird auch er von seiner Umgebung in eine Schublade gesteckt und zeigt sich tief betroffen, als sich aufgrund besagten Videos so manche seiner Anhänger im Internet von seinem Bog abwenden.

Cover & Illustrationen:
Das Cover empfinde ich als äußerst gelungen, mit der dunklen Schokolade im Hintergrund, der Silhouette der beiden Protagonisten und den verschnörkelten Ornamenten, die an eine Tortenverzierung erinnern. Das Ganze ist – passend zum Titel – sehr geschmackvoll in Braun- und Orangetönen gehalten. Dieses Konzept wird auch innerhalb des Buches weiterverfolgt: die Kapitel, welche aus Sarahs Perspektive geschildert sind, werden am Kapitelanfang passend mit einer Schokopraline gekennzeichnet. Jene Kapitel, welche aus dem Blickwinkel Thomas‘ erzählt werden, haben als Erkennungsmerkmal zu Beginn eine Orange.

Meinung:
Was mir an diesem Buch so gut gefallen hat, ist, dass es am Puls der Zeit geschrieben ist, es werden Trends wie vegane Lebensweisen und „Bodypositivity“ aufgegriffen, aber auch Themen wie Cybermobbing nicht außer Acht gelassen. Positiv fielen mir auch die Liebesszenen in diesem Buch auf, deren Darstellungsweise erstaunlich realistisch war, sich diese auf einem sehr schmalen Grat bewegte, ohne diesen zu verlassen und ins Schmalzige abzudriften oder auch nur ansatzweise schlüpfrig zu werden. Zu guter Letzt möchte ich noch anmerken, dass es mich sehr gefreut hat, jene Rezepte, auf die in der Geschichte näher eingegangen wurde am Ende des Buches detailliert wiederzufinden

Persönliche Kritikpunkte:
Die Geschichte ist relativ kurz, sie hätte für meinen Geschmack ruhig etwas länger ausfallen können, was aber durchaus auch als Lob an die Autorin interpretiert werden kann.

Fazit:
Eine herzerfrischende Liebesgeschichte aus der heutigen Zeit!