Rezension Rezension (5/5*) zu Der Angstmann: Kriminalroman von Frank Goldammer.

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Buchinformationen und Rezensionen zu Der Angstmann: Kriminalroman von Frank Goldammer
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Dramatisch und atmosphärisch

Der Angstmann geht um! In den dunklen Bombennächten Dresdens werden junge Frauen auf grausamste Weise ermordet und verstümmelt. Kriminalinspektor Max Heller hat bei seiner Suche nach dem unheimlichen Täter nicht nur mit den Schrecken und dem Chaos des Krieges zu kämpfen, sondern muss sich auch gegen die unmenschliche Befehle seines unzulänglichen Vorgesetzten durchsetzen.
Frank Goldammer lässt mit diesem Band seinen Ermittler Max Heller zum ersten Mal auftreten. Der Schauplatz für einen Kriminalroman ist so ungewöhnlich wie düster und beklemmend. Das letzte Aufbäumen des Krieges, die entsetzliche Nazidiktion, der verheerende Bombenhagel auf Dresden. Dieses furchterregende Szenario hat Goldammer atmosphärisch und authentisch zu Papier gebracht. Die Szene, als Heller die Bombardierung und Feuersturm überlebt, geht tief. Heller, der schon den zweiten Weltkrieg überlebt hat und nun erneut traumatisiert wird, behält aber immer seine Menschlichkeit. Heller glaubt an nichts, außer an sich selbst. Selbst in Zeiten der absoluten Not zwischen all den schrecklichen Momenten, bleibt er integer, anständig. Auch als die Russen das zerstörte Dresden besetzen, folgt er unbeirrt, erhobenen Hauptes seinem moralischen Imperativ.
Für mich ist dieser erste Band der stärkste aus der Reihe (Band 3 und 4 habe ich entgegen meiner Serienvorliebe zuerst gelesen). Frank Goldammer verbindet in seinem Roman historische Elemente mit einer rasant spannenden Kriminalhandlung. Mit seinen sehr plastischen Beschreibungen der Tat, der Opfer und der Verwüstung, aber auch mit enormer Empathie für seinen Ermittler zieht er den Leser in einen unbeschreiblichen Bann.