Auf Seite 136 wurde für mich nochmals deutlich, dass Ingwer auch unter der Einsamkeit leidet, und seine midlife crisis verschärft diese Gefühle zusätzlich, da er stark auf die 50 zugeht. Er vergleicht sich mit seinen Zieheltern und spürt in sich die Defizite. Sein Beziehungsstatus habe nicht noch immer nicht geändert, die Dreiecksbeziehung lebe hoch, und erkennt, dass er vor einer Zweierbeziehung Ängste spürt, die ihm nun bewusst zu werden scheinen. Eigenheim und Ehe haben diese drei Menschen als etwas Perfides, Spießiges empfunden. Ingwer wollte nicht wie die Menschen aus dem Dorf werden, die ihn geprägt hatten ...
[zitat]Er war der Junge, der am Tresen stand, er hatte sie gesehen: Hochzeitstänze, die man seinem schlimmsten Feind nicht wünschte. Er war gewarnt, er wollte dieses Leben nicht. Aber jetzt stand er hier und duschte einen alten Mann, und wusste nicht mehr, was er wollte. [/zitat]
Auf Seite 136 gibt es so vele schöne Textstellen zum Zitieren, die mir aber zu lang sind.
Ragnhild Dieffenbach schafft es auch nicht, ihren Mitbewohner aufzubauen, mit ihren psychlogischen und doch recht naive Analysen wertet sie ihn eher ab.
[zitat]Gagnhild glaubte, alles von ihm zu wissen, über Ingwer Feddersen, mit dem sie jetzt schon seit zweieinhalb Jahrzehnte lang nichts Halbes und nichts Ganzes hatte. Er war sehr froh, dass er das Ausmaß seiner Abgründe nicht kannte. Er wollte gar nicht wissen, was das für ein Syndrom sein könnte, wenn einer sich mit langsam wachsender Verzwiflung nach Besitzergreifung sehnte. [/zitat]
Gerne würde ich Ingwer zurufen, dass er mutig war, sein Leben selbst zu gestalten und er dazu stehen sollte. Einen Lebenswert findet man zum Beisliel nicht immer in der Familiengründung und auch nicht in den Fußstapfen seiner Angehörigen ... Dass sich Werte verändern bzw. verschieben können, ist normal. Ich hoffe, er findet wieder seinen inneren Frieden ...
[zitat]Er war der Junge, der am Tresen stand, er hatte sie gesehen: Hochzeitstänze, die man seinem schlimmsten Feind nicht wünschte. Er war gewarnt, er wollte dieses Leben nicht. Aber jetzt stand er hier und duschte einen alten Mann, und wusste nicht mehr, was er wollte. [/zitat]
Auf Seite 136 gibt es so vele schöne Textstellen zum Zitieren, die mir aber zu lang sind.
Ragnhild Dieffenbach schafft es auch nicht, ihren Mitbewohner aufzubauen, mit ihren psychlogischen und doch recht naive Analysen wertet sie ihn eher ab.
[zitat]Gagnhild glaubte, alles von ihm zu wissen, über Ingwer Feddersen, mit dem sie jetzt schon seit zweieinhalb Jahrzehnte lang nichts Halbes und nichts Ganzes hatte. Er war sehr froh, dass er das Ausmaß seiner Abgründe nicht kannte. Er wollte gar nicht wissen, was das für ein Syndrom sein könnte, wenn einer sich mit langsam wachsender Verzwiflung nach Besitzergreifung sehnte. [/zitat]
Gerne würde ich Ingwer zurufen, dass er mutig war, sein Leben selbst zu gestalten und er dazu stehen sollte. Einen Lebenswert findet man zum Beisliel nicht immer in der Familiengründung und auch nicht in den Fußstapfen seiner Angehörigen ... Dass sich Werte verändern bzw. verschieben können, ist normal. Ich hoffe, er findet wieder seinen inneren Frieden ...