Rezension Rezension (4/5*) zu Day of the Dead von Nicci French.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Day of the Dead von Nicci French
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Vergessene Flüsse

Ein Mann rast mit seinem Auto den Hügel hinunter in ein Schaufenster. Erst bei der Obduktion stellt sich heraus, dass der Mann bereits tot war. Nur wenig später wird in einer Feuerstelle eine Leiche gefunden. Die Polizei steht vor einem Rätsel. Frieda Klein dagegen ist verschwunden. Ihre Freunde Josef, Reuben, Karlsson, ihre Nichte Chloë und sogar ihre Katze warten. Frieda ist einfach nicht da. Die Kriminologie-Studentin Lola sucht nach einem Thema für ihre Prüfungsarbeit. Gemeinsam mit ihrem Professor kommt sie darauf, dass Frieda Klein ein gutes Thema abgeben würde. Von diesem Thema ist Lola eigentlich eher gelangweilt, bis sie bei ihren Nachforschungen auf eine Mauer des Schweigens trifft.

Der lange erwartete Showdown zwischen Dr. Frieda Klein und dem Mörder Dean Reeve. Es ist eines dieser Bücher, die man lange erwartet und die man dann kaum lesen möchte, um den Abschied von Frieda Klein noch etwas hinauszuzögern. Natürlich überwiegt irgendwann die Neugier, was das Autorenteam für Friedas letzten Auftritt in petto hat. Zunächst einmal ist Frieda verschwunden. Die Polizei wird mit einer Mordserie konfrontiert, die nicht unbedingt auf einen Zusammenhang mit Reeve hindeutet. Würde sich Lola nicht auf die Suche nach Frieda machen, bliebe die Frage, ob Frieda überhaupt auftauchen würde. Doch Lola hat ihr Studienfach schon richtig gewählt.

Man wartet eine Weile auf Friedas Auftritt, man beschäftigt sich mit den Morden und fragt, wo bleibt sie nur. Und wenn sie da ist, dann ist auch ihre trockene, aber doch äußerst feinfühlige Art wieder da. Frieda, die alleine bleibt, die sich nicht anvertraut, um ihre Freunde zu schützen. Die lieber selbst aus der Deckung kommt, ehe einer ihrer Lieben, von denen sie das nie zugeben würde, in Gefahr gerät. Doch wie will sie gegen den scheinbar übermächtigen Reeve bestehen, der sie schon seit Jahren nicht loslässt. Gebannt inhaliert man dieses Buch, liest jeden Satz in der Hoffnung, die Polizei möge schneller sein, Frieda möge ihre Freunde, aber auch sich selbst retten.

Friedas Wanderungen zu den vergessenen Flüssen Londons werden unvergessen bleiben.

4,5 Sterne