Rezension Rezension (4/5*) zu Arrowood - In den Gassen von London von Mick Finlay.

ulrikerabe

Bekanntes Mitglied
14. August 2017
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Wien
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Holmes origineller schmutziger Konkurrent

Wir schreiben das Jahr 1895. In den Gassen Londons wird der junge französische Konditor Thierry vermisst. Seine Schwester beauftragt den Detektiv Arrowood mit der Suche nach ihm. William Arrowood und sein Assistent Barnett sind bald verstrickt in die kriminellen Machenschaften Mr. Creams, ihrem Feind und Widersacher, und dessen Handlangern. Der Fall des verschwundenen Franzosen weitet sich zusehends aus, doch Arrowood vermag auf seine ausgefuxte Art meist nur Barnett und andere Gehilfen in Gefahr zu bringen.

Mick Finlay hat mit William Arrowood einen wunderbaren, originellen vulgären, schmutzigen Konkurrenten zu Sherlock Holmes geschaffen. Kein gutes Haar lässt der beleibte, trinkfreudige Choleriker Arrowood an seinem blasierten Branchenkollegen, verachtet dieser doch Holmes Methoden und interpretiert einige der Fälle Holmes auf neue amüsante Weise.

Atmosphärisch und dicht beschreibt der Autor die viktorianische Szenerie, man meint nahezu mittendrin im Schmutz der verkommenen Hinterhöfe zu sein, in den schäbigen Pubs mitzutrinken und mit Ettie, Arrowoods strenger Schwester, gegen die Armut zu kämpfen.

Dieser historische Krimi bereitete mir großes Lesevergnügen, ich glaube man darf auf mehr hoffen.