Rezension Rezension (4/5*) zu Die furchtlosen zwei von Bahnsteig 3 von Joachim Friedrich.

parden

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13. April 2014
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Niederrhein
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Buchinformationen und Rezensionen zu Die furchtlosen zwei von Bahnsteig 3 von Joachim Friedrich
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Kack-Attack!

Billy und sein bester Kumpel Pommes gehören zu der Taubenbande am Bahnhof. Sie nennen sich 'die furchtlosen zwei von Bahnsteig drei.' Doch ganz ungefährlich ist das Leben im Bahnhof nicht! Da haben sie es beispielsweise mit dem 'schwarzen Monster' zu tun, dem Bahnhofswärter in seiner Uniform, dem die Tauben auf den Bahnsteigen ein stetiger verhasster Dorn im Auge sind. Die meisten 'Weichschnäbel', wie die Bahnhofstauben die Menschen nennen, hasten achtlos an den tierischen Bewohnern des Bahnhofs vorbei, doch der Bahnhofswärter sinnt auf eine Möglichkeit, diese Viecher endlich loszuwerden.

Die beiden Tauben Billy und Pommes nehmen diese Ambitionen des Bahnhofswärters nicht ernst, sondern schauen eher, wie sie an Nahrung gelangen können und welche Abenteuer womöglich gleich um die Ecke auf sie warten. Tatsächlich lernen die beiden zufällig zwei junge Brieftauben kennen, und plötzlich finden sie sich in einer ganz fremden Welt wieder. Diese Tauben leben nicht frei, sondern in einem Stall, und sie müssen die Weichschnäbel auch nicht fürchten, sondern werden von ihnen gefüttert! Zudem gehen die Taubenjungen in eine Schule, in der ihnen alles Wichtige im Leben beigebracht wird.

Doch auf das, was Billy und Pommes bei ihrer Rückkehr am Bahnhof erwartet, hätte keine Schule der Welt sie vorbereiten können. Alle Tauben sind weg! Natürlich muss das schwarze Monster dahinter stecken - aber was hat er bloß gemacht? Billy und Pommes gehen auf Spurensuche - und befinden sich plötzlich in einer ausgeweglosen Situation. Hier helfen nur noch Freunde. Und 'Kack-Attack'!

Joachim Friedrich beschreibt das Geschehen aus der Perspektive der jungen Taube Billy. Kinder ab 8 Jahren erleben so hautnah die Abenteuer mit und können sich nebenbei an dem losen Mundwerk der Hauptcharaktere erfreuen. Als besonderes Highlight kommt immer wieder einmal die Geheimwaffe von Billy und Pommes zum Einsatz: Kack-Attack. Gezielte Kotabwürfe können so mancherlei bewirken und bedeuten gelegentlich Rettung in letzter Not.

Ich persönlich mag Tauben im echten Leben nicht besonders gerne, weil eben jene Kotabwürfe oftmals recht ärgerlich platziert werden und diese Vogelart zudem nicht besonders intelligent zu sein scheint. Aber in diesem Kinderbuch sind die Tiere derart vermenschlicht, dass meine Aversion dagegen allmählich nachließ.

Das Buch ist fließend zu lesen und zahlreiche Illustrationen machen die Lektüre auch für Leseanfänger sehr schmackhaft. Ich jedenfalls bin durchaus neugierig auf weitere Abenteuer mit Billy und Pommes...



© Parden