Rezension Rezension (4/5*) zu Vergessene Seelen: Kriminalroman (Max Heller, Band 3) von Frank Goldammer.

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Buchinformationen und Rezensionen zu Vergessene Seelen von Frank Goldammer
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Atmosphärischer Nachkriegskrimi

Es ist ein heißer Sommer im Jahr 1948 in Dresden. Drei Jahre ist nun der Krieg zu Ende, die Stadt befindet sich im Wiederaufbau. Max Heller ermittelt mittlerweile in seinem dritten Fall. Ein Toter in einem Abflussschacht, kurz darauf ein toter Junge auf einer Baustelle. Die Lösung des Falles bringt Heller nicht nur an seine physischen Grenzen, sondern weckt auch lang verdrängte bedrückende Erinnerungen.
Der Autor Frank Goldammer erzählt in diesem Buch nicht nur eine durchaus spannende Kriminalgeschichte, er zeichnet auch ein atmosphärisches dichtes Bild der damaligen Zeit. Mit viel Einfühlungsvermögen lässt er seinen Oberkommissar nicht nur die Ermittlungen leiten, sondern auch im familiären Bereich hat Max Heller einiges an Problemen zu lösen. Der Zwiespalt, dem System, der Obrigkeit anzugehören, aber trotzdem die Menschlichkeit nicht zu verlieren, verlangt dem Protagonisten einiges ab. Männer, die traumatisiert und verroht aus dem Krieg heimkehren, desolate Familien- und Wohnverhältnisse, verwahrloste Kinder, Menschen, die ein wahnsinniges Regime überlebt haben, nur um dem nächsten politischen Irrsinn ausgesetzt zu werden.
Die realistischen Schilderungen der Sorgen und Nöte der Dresdner Bevölkerung, wie die Lebensmittelknappheit, die Geldentwertung, das Unwesen der Kriegsgewinnler und politischen Wendehälse runden das zeitgeschichtliche Bild ab.
Obwohl ich die ersten beiden Bände nicht kannte, konnte ich dem Geschehen gut folgen. Goldammers Sprache ist prägnant und eindringlich. Ich bin sicher, dass ich nun auch die Vorgänger dieser Serie lesen möchte

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