3. Leseabschnitt: S. 188 bis S. 272 (bis 17. September 1951)

wal.li

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1. Mai 2014
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Es wird immer mysteriöser. Ist es Spionage? Oder Sabotage? Jedenfalls könnte ich mir vorstellen, dass die Pläne in beide Richtungen deuten können. Und da erst ein Unfall geschehen ist, droht vielleicht Gefahr eines weiteren Vorfalls? Die Sache mit dem Grundstück ist auch sehr eigenartig. Nach heutiger Auffassung käme man nicht auf die Idee, ein Grundstück zu verschenken. Zumindest nicht, wenn es in einem akzeptablen Zustand ist. Natürlich war in der DDR Privatbesitz nicht gerne gesehen, aber ich hätte gedacht, das kam später. Ansonsten ist Rehms Begründung schon schlüssig. Allerdings ist Eugen Girtlitz doch auch privat. Wieso so viele Menschen tot sind ist immer noch im Unklaren.
Frau Marquarth bringt Heller, glaube ich, in Schwierigkeiten, wenn sie RIAS hört. Dass Karin nicht zurückkommt, denke ich nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ein Telegramm abgefangen wird oder ein Anruf nicht durchkommt. Vielleicht um Heller zu beschäftigen, damit er sich nicht 100%ig auf die Ermittlung konzentrieren kann.
 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Ich finde es insgesamt sehr undurchsichtig. Es sind sehr viele Namen und Zusammenhänge, die man im Kopf behalten muss. Das ist etwas unübersichtlich - etwas weniger würde der Geschichte guttun. Ich weiß zum Beispiel nicht mehr, welche Rolle der Physiker Heinrich von Stetten spielt? (S.266) An welcher Stelle wird er erwähnt. Das scheint mir wichtig, da ja der Verdacht im Raum steht, dass uranhaltiges Erz gestohlen wird.
Und welche Rolle spielt Fräulein Herrmann?
 
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Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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Frau Marquarth bringt Heller, glaube ich, in Schwierigkeiten, wenn sie RIAS hört.
Das war für mich auch eine wichtige Szene. ich habe mich gefragt, ob Heller tatsächlich Ärger bekommt, wenn eine verwirrte ältere Dame RIAS hört, weil es da so schöne Musik gibt. Das ist natürlich schwer zu sagen, weil die Zeiten damals alles andere als normal waren. Es ist aber schon erstaunlich, welche Paranoia sich durch die ganze Geschichte zieht. Es ist beinahe unerträglich zu erleben, wieviel Misstrauen im Grunde jeder all seinen Mitmenschen und Kollegen entgegenbringt - und scheinbar nicht ohne Grund.

Mir wurde erst anhand dieser Szene klar, was diesen Krimi von #frank goldammer von anderen, "normalen" Krimis unterscheidet. Es ist die Beklemmung, die alle Teilnehmer gefangen hält und teilweise lähmt, selbst die Ermittler. In der Regel wissen Ermittler, bei allen echten oder konstruierten Schwierigkeiten, mit denen sie sich herumärgern müssen, einen verlässlichen Staatsapparat hinter sich. Und vor allem wissen sie, dass sie selber auf der richtigen Seite stehen.

In #der rabe ist das anders. Hier wird die eigene Stellung im Grunde täglich neu verhandelt - Ausgang ungewiss. Wer heute eindeutig auf der richtigen Seite steht, der kann morgen durch Umstände und Entwicklungen, auf die er keinen Einfluß hat, in Ungnade gefallen sein.
 

wal.li

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1. Mai 2014
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Ja, dieses Beklemmende habe ich auch empfunden. Man denkt da ja eher an die NAZI, wo man sich immer vorsehen musste, um nicht denunziert zu werden. (z. B. "Jeder stirbt für sich allein" oder auch die Gereon Rath Reihe), aber wenn man das hier so liest, scheint es in der jungen DDR so ähnlich gewesen zu sein. Und jetzt fangen freundliche sogenannte Politiker wieder mit Denunziationsportalen an, da kommt einem echt das Grausen.
 

Xanaka

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Faszinierend finde ich die Schlussfolgerungen, die Heller aus den Anzeigen zieht. Ob es die richtigen sind? Ich glaube, er ist auf jeden Fall auf der richtigen Spur.

Ansonsten tauchen in diesem Abschnitt ja so einige Merkwürdigkeiten auf. Da ist die Sache mit verschenkten Grundstück. Das kommt mir sehr merkwürdig vor.

Auch Saizev wird immer merkwürdiger. Das er selbst beobachtet wird, scheint ihn nicht sonderlich zu beeindrucken. Offensichtlich hat er nicht mehr so viele Pläne im Leben, sondern eher schon damit abgeschlossen. Aber inwieweit haben seine Ermittlungen mit denen von Heller zu tun? Ich habe den Eindruck, er ist Heller immer einen Schritt voraus.
 

Xanaka

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12. Juli 2015
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Berlin
Das war für mich auch eine wichtige Szene. ich habe mich gefragt, ob Heller tatsächlich Ärger bekommt, wenn eine verwirrte ältere Dame RIAS hört, weil es da so schöne Musik gibt. Das ist natürlich schwer zu sagen, weil die Zeiten damals alles andere als normal waren. Es ist aber schon erstaunlich, welche Paranoia sich durch die ganze Geschichte zieht. Es ist beinahe unerträglich zu erleben, wieviel Misstrauen im Grunde jeder all seinen Mitmenschen und Kollegen entgegenbringt - und scheinbar nicht ohne Grund.

Ich denke die Sorgen waren diesbezüglich durchaus begründet.
 

Bibliomarie

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Der Nebel wird immer dichter. Für jeden Schritt, den Heller weiterkommt, gibt es neue Fragen und Rätsel.
Die Entschlüsselung der Anzeigen war genial. Die Konstante in all den Nummern war die 51, die für das Jahr steht. Damit hat er schon ein Rätsel geknackt.

Ich finde es auch paranoid, wie hier jeder jeden belauert. Aber das ist wohl eine Folge der ganzen Verhaftungen und der Verhöre. Kann man es Oldenbusch verdenken, dass er seinen jungen Kollegen so misstrauisch beäugt? Selbst Heller weiß ja nicht mehr, wem er vertrauen kann.

Saizevs Verhalten wundert mich. Sich so offensichtlich als Trinker und Kokainschnupfer zu zeigen, passt eigentlich zu der Person, die er vor 3-4 Jahren war. Vielleicht soll er den Lockvogel für den Raben spielen?

Immer noch nicht mag ich glauben, dass Karin einfach in Köln bleibt. Sie würde doch nicht so wortlos verschwinden. Die Idee von abgefangenen Telegrammen leuchtet mir ein. Und Fräulein Herrmann ist immer noch eine unbekannte Größe für mich, ihr Verhalten ist nicht normal.
Woher wusste sie eigentlich, dass sich Heller auf dem Meldeamt über sie erkundigte? Das bekommt man doch nicht so einfach mitgeteilt. Sehr verdächtig!
 
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Bibliomarie

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Frau Marquarth bringt Heller, glaube ich, in Schwierigkeiten, wenn sie RIAS hört. Dass Karin nicht zurückkommt, denke ich nicht. Ich könnte mir aber vorstellen, dass ein Telegramm abgefangen wird oder ein Anruf nicht durchkommt. Vielleicht um Heller zu beschäftigen, damit er sich nicht 100%ig auf die Ermittlung konzentrieren kann.

Deine Idee finde ich sehr logisch. Ich kann mir ebenfalls nicht vorstellen, dass Karin still und leise einfach abhaut. Dazu würde dann die Herrmann als Aufpasserin gut passen.
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Mir wurde erst anhand dieser Szene klar, was diesen Krimi von #frank goldammer von anderen, "normalen" Krimis unterscheidet. Es ist die Beklemmung, die alle Teilnehmer gefangen hält und teilweise lähmt, selbst die Ermittler. In der Regel wissen Ermittler, bei allen echten oder konstruierten Schwierigkeiten, mit denen sie sich herumärgern müssen, einen verlässlichen Staatsapparat hinter sich. Und vor allem wissen sie, dass sie selber auf der richtigen Seite stehen.

Das ist wirklich eine Schlüsselstelle. Genau wie im 3. Reich, als man nur heimlich Fremdsender hörte, geht die Angst wieder um. Dazu passt, dass jeder sich belauert fühlt, so wie Oldenbusch durch Saalbach.
Auch Heller weiß nicht mehr, wem er vertrauen kann.
 
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KaratekaDD

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Ich finde es insgesamt sehr undurchsichtig. Es sind sehr viele Namen und Zusammenhänge, die man im Kopf behalten muss. Das ist etwas unübersichtlich - etwas weniger würde der Geschichte guttun. Ich weiß zum Beispiel nicht mehr, welche Rolle der Physiker Heinrich von Stetten spielt? (S.266) An welcher Stelle wird er erwähnt. Das scheint mir wichtig, da ja der Verdacht im Raum steht, dass uranhaltiges Erz gestohlen wird.
Und welche Rolle spielt Fräulein Herrmann?

Genauso geht es mir diesmal auch. Da istann auch noch dieser Geologe umgebracht wurden. Der Zusammenhang zwischen Wismut / Zeugen Jehovas / Geheimdienst / Mord wird sich wohl so richtig erst am Ende klären ;)
 
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ulrikerabe

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Mir wurde erst anhand dieser Szene klar, was diesen Krimi von #frank goldammer von anderen, "normalen" Krimis unterscheidet. Es ist die Beklemmung, die alle Teilnehmer gefangen hält und teilweise lähmt, selbst die Ermittler. In der Regel wissen Ermittler, bei allen echten oder konstruierten Schwierigkeiten, mit denen sie sich herumärgern müssen, einen verlässlichen Staatsapparat hinter sich. Und vor allem wissen sie, dass sie selber auf der richtigen Seite stehen.

In #der rabe ist das anders. Hier wird die eigene Stellung im Grunde täglich neu verhandelt - Ausgang ungewiss. Wer heute eindeutig auf der richtigen Seite steht, der kann morgen durch Umstände und Entwicklungen, auf die er keinen Einfluß hat, in Ungnade gefallen sein.

Genau das ist der Punkt!
 

ulrikerabe

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Die Pläne deuten ja wirklich auf Sabotage und/oder Spionage hin. Was ist aiuf diesen Plönen abgebildet. Gab es damals schon Kernkraftwerke. Ich glaube, nein. Kernkarfat für miltärische Nutzung? Das würde zu den Gerüchten um die Atombombe passen. In wessen Auftrag handeln die Girtlitz Enkel? Wer ist der Rabe. Nach dem Cover Fräulein Hermann. DAS glaube ich aber nun doch nicht.
 

ulrikerabe

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Ich finde es insgesamt sehr undurchsichtig. Es sind sehr viele Namen und Zusammenhänge, die man im Kopf behalten muss. Das ist etwas unübersichtlich - etwas weniger würde der Geschichte guttun. Ich weiß zum Beispiel nicht mehr, welche Rolle der Physiker Heinrich von Stetten spielt? (S.266) An welcher Stelle wird er erwähnt. Das scheint mir wichtig, da ja der Verdacht im Raum steht, dass uranhaltiges Erz gestohlen wird.
Und welche Rolle spielt Fräulein Herrmann?

Die vielen Namen und Personen finde ich auch unübersichtlich.
Von Stetten wird im Zusammenhang mit der Villa erwähnt, die umgebaut wird.
 
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claudi-1963

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29. November 2015
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Man spürt auch in diesem Band wieder, wie schon beim letzten Band, wie schwer es die Menschen in der DDR nach dem Krieg hatten. Die Besetzung durch die Russen ist nicht einfach ich habe das schon beim letzten Mal gemerkt. Vor allem Max der eben kein Mann ist der sich solchen Parteien und Organisationen fügt tut sich da sehr schwer. Aber irgendwie bin ich auch froh zu sehen das er keiner ist der sofort kuscht wenn die SED oder die Russen sich einmischen. Von daher war mir auch klar das er Saizev die Stirn bietet.

Leider habe ich nun die letzten beiden Abschnitte in einem Zusammenhang gelesen, da mein Laptop kaputt gegangen ist. Ich sitze nun vor einem Uralt Rechner Sohnes und bittet verzeiht mir wenn ich mich etwas kürzer fasse. Den das schreiben hier ist wirklich grausam, ich bin schon gespannt wie lange da meine Rezension dauert.
 
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Amena25

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23. Oktober 2016
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Ich finde es insgesamt sehr undurchsichtig. Es sind sehr viele Namen und Zusammenhänge, die man im Kopf behalten muss. Das ist etwas unübersichtlich - etwas weniger würde der Geschichte guttun.

So wie einigen LeserInnen vor mir geht es mir dieses Mal auch. Liegt es an der Füller der Personen oder ist der Fall so verzwickt?
 
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