Rezension Rezension (5/5*) zu Blutacker: Thriller (Nicholas-Meller-Serie, Band 2) von Lorenz Stassen.

claudi-1963

Bekanntes Mitglied
29. November 2015
2.971
1.732
49
60
Reichtum allein macht nicht glücklich

<strong> "Wer reich werden will, sollte vorher bedenken, welcher Preis dafür zu bezahlen ist." (Ernst Ferstl) </strong>
Der Anwalt Nicolas Meller ist nach seinem letzten Fall, bei dem er den Angstmörder zusammen mit Nina Verhoegen zur Strecke gebracht hat beruflich aufgestiegen. Plötzlich kann er sich von Mandanten nicht mehr retten, hat eine neue Kanzlei, eine Kollegin und kann sich sein Traumauto einen Aston Martin leisten. Außerdem ist er mit Nina zusammen in eine neue Wohnung gezogen. Nina hingegen ist noch immer traumatisiert, hat Alpträume und widmet sich nun ganz ihrem Jurastudium. Doch dann muss Hauptkommissar Rongen, den Meller schon von seinem letzten Fall kennt, ihm eine beunruhigende Nachricht mitteilen. Den vor kurzem wurde ein Paketbote ermordet und ausgerechnet das einzige Paket, das fehlt, war an Meller adressiert. Leider erwartete Meller kein Paket und der Absender aus Wien scheint ihm ebenfalls nicht bekannt zu sein. Nachdem Meller mit Baron von Westendorff einen neuen Mandanten an Land zieht, glaubt er das große Los gezogen zu haben. Doch mit der Zeit sieht es eher aus als, ob sich eine Schlinge um sich und Nina legt. Noch ahnt er nicht das er durch seinen neuen Auftraggeber in ein Netz aus Korruption, Lügen und Kriminalität hineingezogen wird. Als Nic feststellt das dieser und seine Freunde auch über Leichen gehen ist es schon fast zu spät.

<strong> Meine Meinung:
Das rotgetränkte Cover mit dem baufälligen Haus und dem Acker wirkte schon äußerst geheimnisvoll. Nach dem spannenden ersten Teil hatte ich mich schon riesig auf den nächsten Fall von Anwalt Nicolas Meller gefreut. Der Schreibstil war locker, flüssig unterhaltsam, auch wenn mir erneut wieder etwas die Spannung fehlte, ist das Konstrukt wieder sehr interessant. Diesmal geht um Reichtum, Korruption, Erpressung und Macht. Erneut hat mir der russischstämmige Anwalt Nicolas Meller gut gefallen, auch wenn er sich in dieser Folge doch sehr verändert hat. Auffällig war vor allem das er sich nicht nur zum gutbezahlten Anwalt gemausert hat, nein es war eher ungewöhnlich das er sich auf einmal in Luxus und Reichtum wohlfühlte. Ich war froh als dann nach und nach doch wieder der alte Nicolas Meller etwas hervortrat. Dass der Autor in diesem Buch wieder keinen Hehl um Ninas Behinderung macht, fand ich sehr gut und ist schon sehr speziell. Interessant fand ich zu lesen, wie dieses Buch entstand, nachdem der Autor über die Versteigerung eines Ackers in Köln, im Jahr 2016 gehört hatte. Auch wenn man darüber nur spekulieren kann, warum er so teuer ersteigert wurde, gab dies Lorenz Stassen den Anlass daraus einen Kriminalfall zu schreiben. Dadurch bekommt dieser Fall eine reale, aber auch fiktive Note. Die Charaktere die neben Meller und Nina noch im Buch aufwarten fand ich sehr gut gewählt. Ich war am Ende erstaunt, wer hier alles Dreck am Stecken hatte und in die Machenschaften verwickelt war. Ich hoffe ja das Nina und Nic sich wieder annähern werden und das es einen neuen Fall geben wird. Jedoch konnte ich Ninas Argumente ebenfalls gut verstehen und nachvollziehen. Wieder mal ein Krimi mit ausgefallenen Ermittlungen, verzwickte Machenschaften und Wirrungen, dem ich 5 von 5 Sterne gebe. <strong>