Rezension Rezension (5/5*) zu Geschichten aus Nian: Lindenreiter (NIAN-ZYKLUS) von Paul M. Belt.

kingofmusic

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30. Oktober 2018
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Träumer sind Gewinner!

Wow, wow, wow…Eigentlich ist jedes weitere Wort zu dem Buch „Geschichten aus Nian – Lindenreiter“ von Autor Paul M. Belt überflüssig, da es einem als Laienrezensent sowieso schwerfällt, überhaupt die passenden Worte für diese wunderschöne(n) Geschichte(n) zu finden, weil man Angst haben muss, diesem Werk damit nicht gerecht zu werden.

Da „Wow, wow, wow…“ allerdings keine differenzierte und aussagekräftige Rezension darstellt, versuche ich an dieser Stelle trotzdem mein Glück und lass den Gedanken freien Lauf *g*.

Zunächst fällt das wunderschön gestaltete Cover regelrecht ins Auge. Es zeigt den titelgebenden Lindenreiter und lässt einen sofort abtauchen in eine Welt, die anders ist als unsere, die jedoch trotzdem gewisse Ähnlichkeiten aufweist. So gibt es auch in Nian unterschiedliche Dialekte (von „friesisch“ bis „bayrisch“), die dem geneigten Leser ein Grinsen ins Gesicht zaubern. Auch gibt es in Nian Schulen, Städte, Autos, Helikopter (in Nian PETs genannt) und Bibliotheken. Allerdings sind alle Lebewesen in Nian winzig klein. Alle Lebewesen? Nein, Bäume und Pflanzen haben ihre ursprüngliche Größe behalten und wirken aus der Sicht der Nianianer riieesiig. In Nian werden die Kinder vor der Nähe zu Bäumen ob der von ihnen ausgehenden tödlichen Gefahr gewarnt. Und doch gibt es sie: die Träumer, die von einem Ritt auf einem Lindenblatt träumen und Kinder, die durch „Andersartigkeit“ auffallen und entsprechend geärgert oder ausgelacht werden. Und doch sind sie es, die bestimmte und besondere Fähigkeiten in sich tragen, die sie zum Schluss immer zu den Gewinnern machen. „Die Geschichten aus Nian“ werben also für das Anderssein und dass man an sich und seine Träume glauben soll.

Ein weiterer, nicht unerheblicher Aspekt zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch: die Liebe zur Natur bzw. den Respekt, den man vor ihr haben sollte. So lernt man als Leser viel über die „Eigenarten“ der verschiedenen Bäume und Pflanzen, ist berührt von ihrer Sprache, die so leicht und doch so majestätisch daherkommt und will am liebsten sofort selber mit ihnen sprechen, um zu hören, was sie wirklich von uns Menschen denken.

Und noch etwas möchte ich hervorheben: die immer wieder eingestreuten, wunderschön gestalteten Zeichnungen, die zuvor gelesene Teilaspekte der Geschichte kongenial wiedergeben. Überhaupt haben der Autor und sein „Team“ (Coverdesignerin, Lektorin, Verleger usw.) viel Herzblut in die „Geschichten aus Nian“ investiert und das merkt man von der ersten bis zur letzten Seite.

Ich hätte nie geglaubt, dass ich mal wieder Spaß daran haben würde, eine Fantasygeschichte zu lesen. Es ist jedoch seehr viieel meehr: es ist ein Märchen, ein Traum aus dem man am liebsten nicht mehr aufwachen möchte.

Danke an den Autor Paul M. Belt dafür, dass er diese wunderbare Welt Nian geschaffen hat!