Rezension Rezension (5/5*) zu Club der Romantiker: Das Rätsel um Laureen Mills von Frank P. Meyer.

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Buchinformationen und Rezensionen zu Club der Romantiker von Frank P. Meyer
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Ein elitärer Club und ein gefährliches Geheimnis

Niemand außer uns weiß, was damals geschah. (Zitat Seite 194)

Inhalt:
In Oxford wird eine Tote entdeckt. Es ist eine ehemalige Bibliothekarin des UnivCollege, Laureen Mills, die vor mehr als 24 Jahren spurlos verschwunden war. Eigentlich sollte Inspector Osmer den Fall zu den Akten der ungelösten Fälle legen, da jedoch die Beerdigung mit einem Ehemaligentreffen zusammenfällt, beginnt er, sich umzusehen und Fragen zu stellen. Wissen die Mitglieder des elitären „Club der Romantiker“ mehr über diesen Fall, die im Jahr 1992 in Oxford studiert hatten und jetzt für dieses Treffen wieder nach Oxford gekommen sind?

Thema und Genre:
Dieser Roman ist eine Verbindung aus Kriminalroman und einer modernen Form eines Entwicklungsromans. Der deutsche Geologiestudent Peter Becker aus Primstal kann durch ein Stipendium ein Jahr an der berühmten Universität Oxford studieren. Es wird der Studentenalltag in den frühen 90ern geschildert mit Spannerparties als einem der Höhepunkte des elitären Studentenlebens. Die politischen und sozialen Aspekte, die Clubs und der Zusammenhalt trotz der sozialen Unterschiede spielen ebenfalls eine Rolle. Es geht auch um Schuld, Gewissen und den Einfluss auf das weitere Leben der betreffenden Personen.

Charaktere:
Die unterschiedlichen Mitglieder des Club der Romantiker sind sehr gut geschildert und es findet sich eine Vielfalt an unterschiedlichen Charakteren, wie sie an jeder Universität zu finden sind, schrullige Professoren inklusive. Natürlich Engländer, aber auch Schotten und Waliser, die darauf Wert legen, nicht als Engländer bezeichnet zu werden, Russen und Peter Becker, der Sohn einer deutschen Bergarbeiterfamilie. Sie alle haben ihre Eigenheiten und Geheimnisse, das macht sie interessant.

Handlung und Schreibstil:
Die Sprache ist eine angenehme Mischung zwischen locker, packend und beschreibend, man fühlt sich sofort ins Oxforder Studentenleben der frühen 90er Jahre versetzt. Mit humorvollem Augenzwinkern lässt der Autor den Hauptprotagonisten Peter seine Vergleiche zwischen dem ländlichen Bergbaudorf Primstal und dem elitären Oxford ziehen. Für die beiden Handlungsstränge Vergangenheit und heute auch unterschiedliche Erzählperspektiven (Ich, Peter, in der Vergangenheit und 3. Person Jetztzeit) zu verwenden, ist genial, denn so weiß man als Leser sofort, in welchem Handlungsstrang man gerade liest, ohne dass weitere Zeitangaben notwendig sind. Den dritten Handlungsstrang bilden die Ermittlungen von Inspector Osmer. Diese drei Erzählstränge wechseln einander ab und sind dicht verflochten. Dies gibt dem Roman die Spannung und das Lesen macht Freude.

Fazit:
Ein Kriminalroman, eine amüsante Schilderung des Studentenlebens in Oxford mit sehr einprägsamen, authentischen Beschreibungen, in denen auch die englische Literatur der Romantik eine Rolle spielt. Drei unterschiedliche, aber immer wieder ineinander greifende Erzählstränge geben der Handlung die Spannung und machen das Lesen packend und unterhaltsam.


 

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
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Es freut mich sehr, dass dir der Roman so gut gefallen hat. Morgen besprechen wir diesen in unserem Lesekreis, der Autor selbst, der ganz in meiner Nähe wohnt, wird auch anwesend sein. Ich werde ihm gerne deine Rezension zeigen, das wird ihn freuen.
 
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