4. Leseabschnitt: Kapitel 22 bis Ende (S. 235 - Ende)

Mikka Liest

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Geht es nur um die Haut, ist die Adaption für mich platt. Geht es auch um das religiöse Bekenntnis zum Judentum (so verstehe ich den Roman allerdings nicht), fällt der Roman auch hier aus der Vorlage. Insgesamt drängt sich mir der Eindruck auf, dass die Vorhaut als Gegenleistung gewählt wurde (zumindest auch gewählt wurde), weil das eine gewisse Sensationsgier beim Leser erwecken sollte.

Ich bin auch unglücklich mit dieser Übertragung des Pfund Fleisches. Es ergibt einfach keinen Sinn im Rahmen dieser Geschichte, denn die Haut hat für Strulovitch so oder so wenig Bedeutung. Im Original geht es um ein Pfund Fleisch von einem Menschen, der ihn wieder und wieder gedemütigt und geschädigt hat, und gegen D'Anton hebt er zwar auch einen Groll, aber doch nicht in gleichem Maße.
 
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Mikka Liest

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Der ürspringliche Gedanke Strulovitchs sich an seinem Schwiegersohn in spe zu rächen oder auch einfach nur herauszufordern, trat für mich irgendwann in den Hintergrund.

Das Problem ist, glaube ich, dass D'Anton hier einfach nicht die Bedeutung für Strulovitch hat, die Antonio im Original für Shylock hatte. Antonia war von Anfang an Shylocks Ziel, hier rückt das eher in den Hintergrund und man bekommt den Eindruck, dass das Fußballer für Strulovitch der primäre Feind ist, weswegen die Geschichte nicht mehr funktioniert.[/QUOTE]
 
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Literaturhexle

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Ich habe inzwischen mehrfach gehört, dass "Shylock" die schwächste Adaption der Reihe sein soll, deswegen habe ich mir jetzt mal die anderen Bände im englischen Original geholt.
Wohl dem, der das kann und versteht ;)

Ich danke dir für all deine Leseeindrücke, die du sehr gründlich herausgearbeitet hast. Insbesondere ist es spannend, dass dich der Roman ebenso wenig überzeugen konnte wie diejenigen, die das Original nicht kennen (wie beispielsweise ich).

Eine weitere Adaption werde ich mit Sicherheit noch lesen. Es wäre Schön, wenn du uns an deinen weiteren Erfahrungen diesbezüglich auch hier im Forum teilhaben lässt :)
 
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Xanaka

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12. Juli 2015
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Geschafft ..., es war nicht einfach, aber ich bin durch. Ich habe mir jetzt alle Kommentare der Vorgänger durchgelesen und kann dem im Grunde nichts mehr hinzufügen. Im Nachhinein muss ich für mich selbst feststellen, dass es schwere Kost war. Sicher es gibt Stellen, die von der Sprache her ausgesprochen schön geschrieben sind. Aber andererseits haben sich mir bestimmte Dinge und Handlungen einfach nicht erschlossen. Es gab Textpassagen, die waren ausgesprochen schön, andere haben mir gar nicht gefallen.

Ich werde jetzt über eine Rezension nachdenken. Mal sehen, was daraus wird.
 

milkysilvermoon

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13. Oktober 2017
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Ich wollte gerade mit der Rezension anfangen, als mir bewusst wurde, dass ich noch gar nichts zum vierten Leseabschnitt geschrieben habe.

Ich muss leider ebenfalls sagen, dass mich auch der Rest des Romans ganz und gar nicht überzeugt hat. Ich bin ziemlich enttäuscht. Sprachlich fand ich das Buch richtig toll, aber inhaltlich hat es mich einfach nur verwirrt und gelangweilt. Es war eine Qual, und deshalb habe ich auch so lange dafür gebraucht. Ich kam nicht richtig in die Geschichte rein und habe nicht verstanden, was das Ganze soll. Für mich hat vieles keinen Sinn ergeben. Ich hatte damit gerechnet, dass es eine anspruchsvolle Lektüre wird, hatte mir aber deutlich mehr davon versprochen. Meine hauptsächlichen Kritikpunkte beziehungsweise Fragen wurden hier schon angesprochen.

Ehrlich gesagt, weiß ich jetzt gar nicht, ob ich noch eine der anderen Neuerzählungen lesen will. Die von Anne Tyler soll ja auch nicht so toll sein. Wenn jemand eine Empfehlung hat, würde ich der Reihe aber vielleicht doch noch mal eine Chance geben. Ich finde es schade, dass hier viel Potenzial verschenkt wurde. Die Prämisse klang so toll, und auch die Aufmachung gefällt mir.

Ich setze mich jetzt an die Rezension, die mir in diesem Fall nicht leicht fällt.
 

parden

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Oooooh Mann, selten habe ich so gefeiert, ein Buch endlich ausgelesen zu haben. Wäre das nicht ein Rezensionsexemplar samt Leserunde, hätte ich die Flinte ins Korn geworfen. Den überwiegend negativen Eindrücken hier kann ich mich nur ausdrücklich anschließen. Ich muss mir noch in Ruhe Gedanken über die Rezension machen, aber eins kann ich schon mit Gewissheit sagen: das ist kein Roman, den ich ein zweites Mal lesen werde! Anstrengend, überzogen, langweilig... Echt schade.