Das stimmt schon. Allerdings ist eine Sprachbarriere ziemlich viel: sie macht doch hilflos in normalen Alltagssituationen und lässt einen dumm und unterlegen wirken. Durch die fehlende Landessprache fällt Integration schwer. Zudem scheinen sich alle Japaner den Koreanern heillos überlegen zu fühlen, sie schauen regelrecht auf sie herab. Für die Frauen ist es klar, dass sie koreanische Händler bevorzugen, sie gehen damit auch Konflikten aus dem Weg.Was aber daran wirklich so fremd ist, außer der Sprachbarriere vielleicht, erschließt sich mir noch nicht so ganz.
Interessant in dem Zusammenhang finde ich die Bedeutung des weißen Reis. Es scheint für uns so banal zu sein und war damals offensichtlich eine absolute Delikatesse.Das stimmt schon. Allerdings ist eine Sprachbarriere ziemlich viel: sie macht doch hilflos in normalen Alltagssituationen und lässt einen dumm und unterlegen wirken. Durch die fehlende Landessprache fällt Integration schwer. Zudem scheinen sich alle Japaner den Koreanern heillos überlegen zu fühlen, sie schauen regelrecht auf sie herab. Für die Frauen ist es klar, dass sie koreanische Händler bevorzugen, sie gehen damit auch Konflikten aus dem Weg.
Ich komme nochmal auf die Unterschiede von Japanern und Koreanern zurück, die wirklich eigentlich sehr gering sind und eher in Äußerlichkeiten festzumachen sind, denn wenn ein Koreaner gut Japanisch spricht und sich schick kleidet (das Geld dazu hat), dann - dazu gibt es verschiedene Stellen im Text - ist er im Grunde nicht mehr als Koreaner zu erkennen und dennoch bleibt der Unterschied bestehen und der Zugang zur echten Japanischen Welt bleibt ihm/ihr versperrt. Da wirken Abgrenzungsmechanismen, die enorme Tragweite und Kraft haben. Interessante Einblicke liefert dazu das Buch!Allerdings ist eine Sprachbarriere ziemlich viel:
Das hat mich sehr überrascht. Chinesische Kollegen meines Mannes haben dagegen gesagt, dass sie an der Physiognomie erkennen könnten wer Japaner, Chinese oder Koreaner ist.denn wenn ein Koreaner gut Japanisch spricht und sich schick kleidet (das Geld dazu hat), dann - dazu gibt es verschiedene Stellen im Text - ist er im Grunde nicht mehr als Koreaner zu erkennen
Für uns Europäer ist zunächst mal nicht nachvollziehbar, warum die Japaner die Koreaner so verachten. Aus dem Buch erfahren wir, dass Japaner zu der Zeit offensichtlich viel fortschrittlicher und reicher waren und sie waren Besatzungsmacht. Vielleicht fühlen sie sich auch traditionell von ihrer Kultur her überlegen.
Das hat mich sehr überrascht. Chinesische Kollegen meines Mannes haben dagegen gesagt, dass sie an der Physiognomie erkennen könnten wer Japaner, Chinese oder Koreaner ist.
Ich gehe aber davon aus, dass die Autorin Recht hat und rein vom Äußeren (abgesehen von der Kleidung) kein Unterschied zu erkennen ist. .
Ich hatte heute Reis als Beilage zum Mittagessen und musste an unser Buch denken. Weißer Reis! Hat tatsächlich köstlich geschmeckt, was ich sonst wohl nicht so registriert hätteInteressant in dem Zusammenhang finde ich die Bedeutung des weißen Reis. Es scheint für uns so banal zu sein und war damals offensichtlich eine absolute Delikatesse.
Völlig richtig! Ich befürchte, dass es auch heute noch viele Orte in der Welt gibt, wo der MANN so reagiert hätte!Schade fand ich, dass Yoseb so negativ darauf reagiert. Statt die Schwägerin zu loben wird er wütend - eigentlich absurd.
Die Geschichte verlagert sich nach Japan (Osaka) und nimmt die Schicksale von Koreanern in Japan in den Blick.
Besonders deutlich, als Yoseb in seiner Ehre getroffen ist, weil Sunja mit dem Verkauf ihres einstigen Liebespfandes seine Schulden bezahlt.
Ich bin gespannt, ob der Kimchi-Stand noch realisiert wird oder ob der Stolz des "Mannes und Ernährers" dies vereitelt.
Das hat mich sehr überrascht. Chinesische Kollegen meines Mannes haben dagegen gesagt, dass sie an der Physiognomie erkennen könnten wer Japaner, Chinese oder Koreaner ist.
Wisst ihr, was mir an diesem Abschnitt am besten gefallen hat? Es war die Situation, als die Geldverleiher plötzlich vor der Tür standen um die Schulden einzutreiben. Kyunghee, die an sich so selbstbewusst und souverän ist, kann mit dieser Situation gar nicht umgehen. Sunja dagegen reagiert so gefasst, geradezu cool und schickt die Männer erst einmal weg. Aber dann wird es ja noch besser. Es gelingt ihr die Uhr dem Pfandleiher zu verkaufen, sie lässt sich nicht beirren, verhandelt geschickt und erreicht ihr Ziel. Ich glaube ihr war in dem Moment auch nicht bewusst, wie stark sie eigentlich ist. Auch wenn sie aus einem kleinen Ort kam, hat sie dort und durch die Mitarbeit im Logierhaus viel fürs Leben gelernt.
Das mag auch daran liegen, dass vom Leben der Japaner nicht viel erzählt wird. Die Erzählung spielt sich ja überwiegend innerhalb des Ghettos ab. Bei den Begegnungen mit Japanern wird zwar betont, dass diese sich oft überheblich benehmen, aber dass ist nur ein äußerer Befund und erklärt noch nicht, warum das so ist.Was aber daran wirklich so fremd ist, außer der Sprachbarriere vielleicht, erschließt sich mir noch nicht so ganz.