Thema Paul Auster - Stadt aus Glas ab 06.09.18

Momo

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Nun, ein Rätsel ist gelöst. Eine Verwechslung im Telefonsystem, weshalb der Anruf zu Quinn führte und nicht zu Paul Auster. Aber warum hat Auster dem Detektiven seinen Namen vermacht? Rhetorisch gefragt.

Nun stehen mir noch die letzten 30 Seiten bevor.
 
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Momo

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10. November 2014
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Bin nun durch. Länger hätte die Handlung nicht sein dürfen.

Bin noch am Nachdenken. Lese mal eure Beiträge. Aber ich denke ganz feste, Auster hat sich mit uns ein Spiel erlaubt.
 
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Momo

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10. November 2014
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Tja, so kenne ich Tina. Stöhnt hin und wieder mal, aber trotzdem kriegt sie immer wieder die Kurve.

Liebe Literaturhexle, ich schließ mich dir an. Auster ist auch für mich nichts mehr. Mit diesem Buch hat er mich regelrecht verkrault und ich weiß im Moment noch nicht, ob ich noch Lust habe, meine Zeit noch weiter mit diesem Buch zu verschwenden. Eure Beiträge lese ich noch, schreibe meine Rezi, und das war's dann aber auch schon. Was nützt mir das Buch, wenn ich auf Meinungen anderer angewiesen bin, und ich selbst keine weiteren Ideen hinbekomme.

Enttäuscht bin ich wohl.
 

Querleserin

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Wadern
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Tja, so kenne ich Tina. Stöhnt hin und wieder mal, aber trotzdem kriegt sie immer wieder die Kurve.

Liebe Literaturhexle, ich schließ mich dir an. Auster ist auch für mich nichts mehr. Mit diesem Buch hat er mich regelrecht verkrault und ich weiß im Moment noch nicht, ob ich noch Lust habe, meine Zeit noch weiter mit diesem Buch zu verschwenden. Eure Beiträge lese ich noch, schreibe meine Rezi, und das war's dann aber auch schon. Was nützt mir das Buch, wenn ich auf Meinungen anderer angewiesen bin, und ich selbst keine weiteren Ideen hinbekomme.

Enttäuscht bin ich wohl.
Aber es ist sein erster Roman, da war er noch jung und experimentierfreudig. Seitdem hat er sich immens entwickelt. 4321 ist für mich ein echter Lichtblick. Ich sehe den Autor in seinem biografischen und sozialem Umfeld. Der Verlust seines Sohnes hat ihn dazu veranlasst eine solch radikale Sinnlosigkeit zu Papier zu bringen. Doch im Laufe der Jahre ändert sich das wieder. Definitiv nicht mein letzter Auster ;)
 

Momo

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Es ist ja eine Trilogie. Du kannst ja die beiden anderen Bände noch lesen und und berichten.
 

Momo

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Auf den ersten hundert Seiten konnte ich noch gut folgen, hatte sogar noch Mitleid mit dem armen, einsamen Quinn. Die vielen intellektuellen Gedanken fand ich sehr sympathisch ... Dann hatte ich den Faden verloren.
 

Momo

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10. November 2014
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@Querleserin, dein Mitleid für Auster in allen Ehren. Weißt du wieviele junge Autoren es gibt, die es nicht geschafft haben, veröffentlicht zu werden? Da hatte Auster verglichen mit diesen richtig Glück, dass er sich austoben konnte. Viele konnten das nicht und bringen ihre Bücher selber raus, und andere haben das Schreiben schließlich ganz aufgegeben. Sie hätten auch eine Chance verdient.
 

MRO1975

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Aber es ist sein erster Roman, da war er noch jung und experimentierfreudig. Seitdem hat er sich immens entwickelt. 4321 ist für mich ein echter Lichtblick. Ich sehe den Autor in seinem biografischen und sozialem Umfeld. Der Verlust seines Sohnes hat ihn dazu veranlasst eine solch radikale Sinnlosigkeit zu Papier zu bringen. Doch im Laufe der Jahre ändert sich das wieder. Definitiv nicht mein letzter Auster ;)
Das geht mir auch so. Die Ende der ersten Geschichte fand ich auch heftig, habs aber verziehen. Hast du die zweite Geschichte „Schlagschatten“ gelesen? Die ist viel runder. Ein wahres Spiegelkabinett.
 
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Sollte ich das TB zur Trilogie doch noch nicht weggeben?!
Inwiefern hängen die Geschichten denn zusammen? Kannst du das schon sagen, @MRO1975 ? Schlagschatten ist ja eine sehr kurze Erzählung.

Ich habe den letzten Teil noch nicht gelesen - den habe ich mir diese Woche vorgenommen. Bislang kann ich nur sagen, dass der gemeinsame Aufhänger wohl nur ist, dass alle Geschichten in NY spielen und wie Detektivgeschichten aufgemacht sind. Hinter der Fassade steckt aber etwas anderes. D.h. die zweite Geschichte hat von der Story her nichts mit der ersten zu tun. Es geht aber wieder um Identitäten und Lebenssinn. In der zweiten Geschichte finde ich das aber schöner gelöst.
 
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Okay, das klingt ja mal nicht so ganz schlecht. Danke vielmals für die Stellungnahme. Ich warte einfach mal ab, was dein abschließendes Resümee ist.
Man kann die Sprache Austers durchaus genießen - aber dermaßen um einen Abschluss der Story geprellt zu werden....:confused:
Aber ich wiederhole mich:D
 

MRO1975

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Wollt ihr nochmal?!?

Ich habe den Beitrag noch nicht gehört, er würde aber sehr empfohlen. Wir können ja mal darüber sprechen. Vielleicht bekommen wir Lichtblicke in Austers Werk :)

https://www.ardmediathek.de/radio/r...o-Podcast?bcastId=5945518&documentId=56299562

Vielen Dank! Muss ich mir gleich anhören. Die NY-Trilogie habe ich mittlerweile beendet. Die drei Geschichten bilden irgendwie doch ein Ganzes, obwohl sie selbständig sind. Das ist schwer in Worte zu greifen, ich kniffele noch an der Rezension. Ich würde gern noch einen Auster lesen.
 
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ich kniffele noch an der Rezension. Ich würde gern noch einen Auster lesen.
Deine Rezension werde ich lesen, sei gewiss!
bei mir schwirrt auf dem SuB noch "Mann im Dunkel" herum. das hatte die Querleserin mal empfohlen. Mit ein bisschen Abstand wäre ich dabei ;)
im Moment bin ich mit unseren Leserunden weitgehend ausgelastet.
 
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Ich sehe hier auch einige autobiografische Züge. Auster hatte einen Sohn aus erster Ehe, zu dem er später kaum noch Kontakt hatte
Daniel Quinn steht für vieles. Ich denke er kann auch für den verschwundenen Sohn des realen Paul Auster stehen. Der literarische Paul Auster hat einen Sohn mit Namen Daniel. "Daniel, dies ist Daniel" Der Roman Stadt aus Glas endet mit den Sätzen:
"Was Auster angeht, so bin ich überzeugt, dass er sich in der ganzen Sache schlecht benommen hat...was mich betrifft, so bleiben meine Gedanken bei Quinn. Er wird immer bei mir sein. Und wohin immer er verschwunden sein mag, ich wünsche ihm Glück."

Hier drängt sich mir der Gedanke auf, dass Auster dies direkt zu seinem Sohn sagt, zu dem er vielleicht zu der Zeit als er den Roman geschrieben hat, keinen Kontakt mehr hatte. Er thematisiert auch sein schlechtes Gewissen, indem ein fiktiver Freund ihn kritisiert.
Quinns Entwicklung in der Geschichte geht immer abwärts, er stürzt ab (So wie Austers Sohn?) Ein Symbol dafür ist das Jojo, das der kleine Daniel auf der Straße gefunden hat und das Quinn nur nach unten bewegen kann, er schafft es nicht das Jojo wieder nach oben zu bringen...
 
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Ein Symbol dafür ist das Jojo, das der kleine Daniel auf der Straße gefunden hat und das Quinn nur nach unten bewegen kann, er schafft es nicht das Jojo wieder nach oben zu bringen...
Boah! Was du alles siehst!!!
Mittlerweile habe ich auch den Podcast gehört, in dem auf verschiedene Werke Austers eingegangen wird. Er nutzt sehr gern sein eigenes Leben als Quelle. Insofern könntest du wirklich richtig liegen.
 

Leseglück

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Absolut. Diese Frau hat auch etwas Dubioses an sich. Quinn hinterfragt sie ja auch von Anfang an.
Quinn fühlt sich auch zu dieser Frau hingezogen, auch erotisch. Im Laufe der Geschichte stellt sich heraus, dass Quinn immer mehr die Position ihres Ehemannes, Peter Stillmann einnimmt. Quinn lebt zuletzt in einem dunklen Raum, ohne Kontakt zur Außenwelt. Das Essen steht da ohne dass er weiß von wem es kommt. Ganz so wie Peter Stillmann jahrelang gelebt hat.
 
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Man kann die Sprache Austers durchaus genießen - aber dermaßen um einen Abschluss der Story geprellt zu werden.

Ich konnte eigentlich ganz gut leben mit dem seltsamen Ende.
Die Geschichte Stadt aus Glas hat für mich beim Lesen einen richtigen Sog entwickelt. Ich fand es spannend.

Die Leserunde - Kommentare habe ich gerne gelesen.

Hier noch ein paar eigene Gedanken:
Daniel Quinn steht auch für Don Quijote, der sich auch wie Quinn in eine Geschichte hat hineinziehen lassen und zwischen Realität und Fiktion nicht mehr unterscheiden konnte. Es gibt noch andere Parallelen.

Dann ist da noch das Thema: Der Turmbau zu von Babel. Das ist glaub ich eher ein philosophisches Thema. Welche Beziehung besteht zwischen der Sprache und der Wirklichkeit. Damit spielt Paul Auster auch in der Geschichte.

Es geht auch um die Stadt New York. Um die gnadenlose Einsamkeit, die man in einer solchen Stadt erleben kann...da fand ich die Beschreibung der vielen "Irren" der Stadt (Quinn wird später selbst zu einem dieser Verrückten) schon bewegend.

Ich bin jetzt gespannt auf die anderen beiden Geschichten der Trilogie.