Rezension Rezension (5/5*) zu Größer als der Schmerz: Wie die dramatische Lebensgeschichte einer Mutter den .

orfe1975

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24. September 2015
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Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
"Gott führt uns alle auf unseren Wegen und bereitet uns für etwa

Cover und Gestaltung:
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Die Autorin sieht den Betrachter direkt an. Sie wirkt sympathisch, lächelt leicht, aber man merkt ihrem Blick auch eine gewisse Entschlossenheit und Lebenserfahrung an. Der handschriftliche anmutende Titel vor rotem Hintergrund springt einem sofort ins Auge. Rot passt gut zum Thema Schmerz, aber auch Kraft und Liebe, um die es in diesem Buch geht. Das Cover hat mich direkt in seinen Bann gezogen. Sehr gelungen!

Inhalt:
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Antoinette Tuffs hat in ihrem Leben viele Schmerzen erfahren müssen. Doch sie hat zum Glück eine unglaubliche Kraft innewohnend, die gestärkt wird durch ihren unerschütterlichen Glauben an Gott. So schafft sie es, ihre Schmerzen zu überwinden und ihr Leben voranzutreiben. Sie ist der festen Überzeugung, dass dies die beste Vorbereitung war, als der Amokläufer ausgerechnet in ihre Schule kam und sie es von der Rezeption aus schafft, den Täter von seiner Tat abzubringen. Dies ist ihre spannende und berührende Geschichte.

Mein Eindruck:
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Mich hat das Buch von Beginn an gefesselt, ich konnte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, die sich gegenseitig immer wieder unterbrechen, bis sie chronologisch schließlich am Ende aufeinandertreffen: Die Lebensgeschichte von Antoinette und die Ereignisse des Amoklaufs. Hierdurch wird eine permanente Spannung erzeugt. Selbst, wenn man weiß, dass der Amoklauf verhindert wurde, liest sich alles wie ein Thriller.
Auch die Erlebnisse, die die Autorin in ihrer Kindheit und später in ihrer Ehe und ihrem Familienleben durchmachen muss und wie sie diese übersteht, sind berührend geschildert. Sie zeugen von einer starken Frau, die es immer wieder schafft, sich aus eigener Kraft aus der misslichen Lage zu befreien, die immer weiter kämpft wie ein Löwe. Ihre Liebe und die Hingabe zu ihren Kindern ist unermesslich und auch die Treue zu ihrem leider nicht so treuen Ehemann zeugt von einer beeindruckenden Persönlichkeit. Doch sie beschreibt auch offen ihre Zweifel und Emotionen in diesen Zeiten und dass es eine Zeit gab, in der sie zu zerbrechen drohte. Sie beschreibt ebenso ungeschönt, wie sich ihr Glaube entwickelte, wie Gott ihr wieder auf den richtigen Weg half und wie sie es mit einiger Übung schaffte, Gott wirklich zuzuhören. Das tut sie jedoch mit keinem erhobenen Zeigefinger. Ihr Anliegen ist lediglich zu zeigen, wie Gott ihr geholfen hat und wie er möglicherweise auch beim Leser Gutes bewirken kann. Sie erzählt ihre Geschichte nicht, um zu belehren, sondern damit jeder für sich etwas daraus lernen kann. Im Nachgang zum Amoklauf fasst sie die Entwicklung ihres Lebens und der des Täters zusammen. Dies hat für mich die Handlung perfekt abgerundet. In der Mitte befinden sich einige Bilder von ihrer Familie und vom Tag des Amoklaufs vor der Schule, die das Erzählte plastischer wirken lassen. Es hätten gerne noch etwas mehr sein können, aber ich vermute, dass aus persönlichen Gründen viele Personen nicht ins Rampenlicht gerückt werden sollten, was gut nachvollziehbar ist.

Sie schreibt: "Meine Geschichte ist nur von Bedeutung, wenn es etwas gibt, das sie davon mitnehmen können." (S. 233)

Ich denke, von dieser fesselnden und berührenden Geschichte kann jeder etwas finden, das ihm hilft, sein Leben besser und erfüllter zu leben. Glaube ist dabei kein Muss, aber er kann sehr hilfreich sein, wenn man sich auf ihn einlässt. Frau Tuff hat dies eindeutig bewiesen: "Wir alle sind befähigt, Gottes Gefäß zu sein - den Zweck zu erfüllen, den Gott für uns vorgesehen hat." (S. 219)

Fazit:
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Spannende und berührend geschriebene Biographie über eine starke Frau und wie sie es schaffte, mit Gottes Hilfe einen Amoklauf zu verhindern