Rezension (4/5*) zu Dantes Göttliche Komödie: Eine Einführung von Franziska Meier.

Helios

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8. Oktober 2017
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Eine gelungene Einführung in ein komplexes Thema.

Fast jeder kennt das monumentale Werk Die Göttliche Komödie – ich selbst habe mich einst eine gefühlte Ewigkeit damit herumgeschlagen – aber kaum jemand hat sie wirklich gelesen. Und von denen, die angefangen haben, kommen nur wenige ans Ende, wie die Autorin dieses Büchleins bemerkt: „Fürsorglich wendet sich der Dichter gleich im zweiten Gesang [des Paradieses] an seine Leser. Viele täten gut daran … nicht weiterzulesen. … Mancher Leser der Komödie hat sich das nicht zweimal sagen lassen.“ (S. 97)
Dieses Büchlein hier ist perfekt für all jene, die schon immer mal wissen wollten, was Die Göttliche Komödie ist, sie aber nicht lesen wollen. Oder für Schüler, die in Literaturgeschichte damit gequält werden und eine gute Zusammenfassung vor der Prüfung brauchen. Oder für Studenten, die vor einer intensiven Auseinandersetzung damit gern eine kleine Übersicht hätten. Oder für Leute wie mich, die nach vielen Jahren einfach mal ihr Wissen wieder auffrischen wollten.
Jedenfalls ist dieses Buch sehr angenehm geschrieben, verliert sich nicht in Details und bietet einen guten Überblick über das Werk selbst und das Leben des Autors sowie die Rezeptionsgeschichte. Dazu möchte ich ein kleines Detail aus dem Buch hervorheben: „Im Deutschland des 20. Jahrhunderts stellte man die wahnwitzige These auf, Dante sei kein Florentiner, sondern ein nach Italien verirrter Deutscher gewesen.“ (S. 122)
Fazit: Empfehlenswert