Rezension Rezension (5/5*) zu Krokodilwächter von Katrine Engberg.

nicigirl85

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6. Februar 2018
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Buchinformationen und Rezensionen zu Krokodilwächter von Katrine Engberg
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Warum musste sie so jung sterben?

Über die Verlagsvorschau bin ich auf den Titel aufmerksam geworden und da mich bereits Klappentext und Optik des Buches sehr ansprachen, begann ich gespannt mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um das Ermittlerduo Jeppe Kørner und Anette Werner, die den grausigen Mord an einer jungen Studentin aufklären müssen. Wurde sie wirklich nach einer Krimivorlage getötet? Wer steckt hinter der Tat? Als es nicht bei einem Mord bleibt, rennt den Ermittlern die Zeit davon. Werden sie den Fall dennoch lösen können?

Der Thriller besticht vor allem durch unglaublich gut gezeichnete Charaktere, egal ob das die Ermittler, die Opfer oder gar Täter sind.

Besonders eindrücklich waren die Gegensätze der beiden Ermittler. Während Anette unheimlich glücklich verheiratet ist und dies auch ausstrahlt, ist Jeppe einfach nur totunglücklich, weil er vor einiger Zeit von seiner Frau verlassen worden ist. Auch wenn er auf manche Leser enorm schwach wirken mag, so kann sein Verhalten wohl nur verstehen, der selbst so etwas durchgemacht hat. Mir hat die Figur aus der Seele gesprochen. Besonders gefallen hat mir, dass seine Verzweiflung unglaublich gut rüber kommt und er immer wieder mit sich hadert, ob er noch gut genug für andere ist, denn genauso fühlt es sich an verlassen zu werden. Auch wenn er teilweise unsympathisch wirkte, mochte ich ihn von allen Figuren im Buch am liebsten.

Noch sehr eindrücklich ist die pensionierte Dozentin Ester de Laurenti dargestellt, deren Leben auch alles andere als glücklich zu sein scheint. Sie versucht ihr Unglück im Alkohol zu ertränken. Ihr Krimi, der im Buch immer wieder auftauchte, las sich doch sehr poetisch und sprachlich sehr gewandt.

Beängstigend empfand ich die cholerischen Charaktere Christian Stender, dem Vater des ersten Opfers und Schriftsteller Kingo. Beide Männer stellten den typischen Macho und Geschäftsmann dar, der immer bekommt, was er will.

Die Erklärung, warum das Buch seinen Titel hat, gefiel mir gut. Das passt wirklich hervorragend dazu.

Der eigentliche Fall las sich so spannend, dass ich das Buch am liebsten in eins durchgelesen hätte, aber man muss immer mal wieder innehalten, einfach weil das Geschilderte doch recht heftig ist. Die Autorin beschreibt schon sehr detailliert wie die Opfer aussehen und beschönigt dabei nichts.

Für mich hat sich das vorliegende Buch zu keiner Zeit wie ein Debüt angefühlt, denn es las sich unglaublich flüssig und spannend. Auch der Stil von Frau Engberg gefiel mir richtig gut.

Erst wirklich ganz am Schluss wird gelüftet wer hinter dem Ganzen steckt. Ich mochte besonders, dass man während des Lesens immer wieder rätselt, wer es denn nun ist und durch die diversen Wendungen kommt man einfach nicht drauf, weshalb man immer tiefer in die Handlung eingesogen wird.

Fazit: Unglaublich spannend und fesselnd. Nur zu gern würde ich von diesem Ermittlerduo weitere Fälle lesen wollen. Ganz großes Kino, nur zu gern spreche ich eine absolute Leseempfehlung aus. Gänsehaut im Sommer? Hiermit gelingt das.