Ich fand selten einen Roman so verstörend (was nicht negativ gemeint ist). Das Personal dieses Zwillingspaares als Haupthandelnder und Hauptdenkender ist ein Experiment, dem sich Ekaterine Togonidze sehr mutig gestellt hat. Ich habe dadurch viele verstörende Lesemomente erlebt, bin mir aber nicht sicher, ob es mir gelungen wäre, mir ohne die Verweishilfe von der Autorin selbst auf die Bilder des real existierenden Zwillingspaares (die Hensels), das sich die Autorin zur Inspiration nahm, tatsächlich ein Bild zu machen. Ich fürchte, nein. Dieses körperliche Zusammenhängen und gleichzeitige intensive innere Eigenleben (bis hin zum Selbstmord, der wohl nur für die eigene Hälfte des Körpers gelten sollte) hätte ich nicht zu einem fassbaren Kopfkino zusammenbringen können. Und ohne lebhaftes Kopfkino bleibt Lesen doch etwas farblos, oder? Was meint ihr?
Also, ich glaube, für mich hat der Roman nur mit dieser Hilfestellung funktioniert und ich weiß nicht so recht, ob ich das Buch ohne diese Hilfestellung, die der normale Leser ja nicht bekommt, wirklich empfehlen kann. Da ich die Antwort wirklich noch nicht weiß, warte ich noch etwas mit meiner Rezension.