Rezension Rezension (3/5*) zu Jane Austen - Jagd auf das verschollene Manuskript von Kathleen Flynn.

Bibliomarie

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10. September 2015
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Die Jagd nach dem Manuskript

Rachel und Liam aus einer ferneren Zukunft werden ausgewählt als Zeitreisende ins frühe 19. Jahrhundert zu reisen und dort die Bekanntschaft mit Jane Austen zu suchen. Ihre Aufgabe ist es, ein verschollenes Manuskript der Autorin zu finden und die Briefe an Cassandra Austen zu stehlen, die nach Janes Tod verbrannt wurden. Zeitreisen sind in dieser Zeit eine schon selbstverständliche Sache und wurden praktiziert um die Ereignisse, die die Zukunft negativ beeinflussten, behutsam zu korrigieren.

Unser Paar wurde sorgfältig vorbereitet, sie kennen die Geschichte des Regency und haben sich die Sprache und die Gepflogenheiten der damaligen Zeit angeeignet. Sie sind also bestens ausgerüstet, wenn da nicht allerlei Unwägbarkeiten wären.

Schnell gelingt es den Beiden Kontakt mit Henry Austen zu bekommen und in den Freundeskreis der Familie aufgenommen zu werden. Es entwickelt sich sogar das gewisse Prickeln zwischen Rachel und Henry. Aber auch mit Jane vertieft sich die Beziehung so sehr, dass Rachel der schon kränkelnden Jane medizinische Ratschläge erteilt, schließlich ist sie in ihrem realen Leben Ärztin.
Der Roman hat mich von der Beschreibung her sofort interessiert. Ich liebe die Romane der Jane Austen, ihre wunderbare geschliffene Sprache und ihre subtile Ironie. Deshalb gefielen mir die geschichtlichen Passagen gut. Besonders wenn Rachel mit den Anschauungen und dem Frauenbild der damaligen Zeit konfrontiert wird und sich mühsam in ihrer Rolle halten muss. Aber ohne es zu wollen, verändern sie mit kleinen Handlungen den Lauf der Geschichte und das bekannte Bild vom Flügelschlag des Schmetterlings trifft auch hier zu.

Allerdings war von einer „Jagd“ nach dem Manuskript kaum noch etwas zu spüren. Es fehlte mir die Spannung, die ich erwartet habe. Die Geschichte plätscherte eher vor sich hin. Die Teile des Romans, die in der Gegenwart Rachels und ihres Partners spielten, fand ich eher konfus. Während die historischen Figuren gut portraitiert waren, blieben Liam und Rachel farblos und eindimensional.
Die Idee des Romans gefiel mir, die Umsetzung blieb hinter meinen Erwartungen zurück. Leselust kam bei mir nur streckenweise auf.

 

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