Stimmt, diese Ironie ist mir auch aufgefallen!Dafür, dass er das irdische Leben so belanglos findet, hat er sich aber ziemlich luxuriös eingerichtet
Stimmt, diese Ironie ist mir auch aufgefallen!Dafür, dass er das irdische Leben so belanglos findet, hat er sich aber ziemlich luxuriös eingerichtet
Mit diesen Wanderungen bist Du ja richtig in Zauberberg-Stimmung, @Literaturhexle . Aber bleib ja nicht da obenDas zweite Bild zeigt den See, auf dem noch ein wenig Eis schwimmt...
Ich fand die Szene im Schnee und den Schneesturm toll. Allerdings ist das alles auch etwas zu lang geraten. Vielleicht sind wir Leser in den letzten 100 Jahren auch ungeduldiger geworden und hätten damals jede Zeile noch mehr genossen.Der innere Kampf des Recken dauerte doch relativ lange für meinen Geschmack
Das war knapp. Eine Minute mehr Traum/Schlaf, dann wäre er liegen geblieben und erfroren. Mich wundert auch, dass er mit der leichten Kleidung und einem Schneesturm bei minus 20 Grad nicht todkrank ist, sondern ganz normal am Abendessen im Berghof teilnimmt. Aber vielleicht kommt der gesundheitlioche Rückschlag ja noch.Er kommt wieder zu sich. Märchenhafter Weise sind nur ein paar Minuten des Träumens vergangen. Hans rappelt sich auf, will dem Tode keine Herrschaft über seine Gedanken einräumen und sich dem Leben zuwenden.
Das kann sein. Wobei ich davon ausgehe, dass Thomas Mann auch vor 100 Jahren nur in der gehobenen Bildungsschicht gelesen wurde. Er setzt schon sehr viel an Allgemeinbildung voraus. Allein die lateinischen und französischen Begrifflichkeiten, Grundlagen der Philosophie und Geschichte, Staatskunde....Vielleicht sind wir Leser in den letzten 100 Jahren auch ungeduldiger geworden und hätten damals jede Zeile noch mehr genossen.
Nein. Ich denke, die Kraft des Geistes hält noch an und schützt den Körper vor so etwas Profanen wie der Krankheit.Aber vielleicht kommt der gesundheitlioche Rückschlag ja noch.
Das hast du genau erfasst! Es gibt Abhandlungen im Internet, die da ausgiebig drüber referieren. Was mich betrifft, so habe ich manchmal den Eindruck, dass mir zum Verstehen der philosophischen Diskussionen einfach zu viele Grundlagen fehlen. Auch in der Schule bin ich der Philosophie aus dem Weg gegangen, das war etwas für "Spinner" ...Ich muss das noch mal lesen, denn ich glaube in dem Kapitel "Schnee" ist vieles, was bisher Thema war, zusammengefasst und quasi zu einer Lösung geführt worden
Ja. Das haben wir alle so empfunden! Statt dessen lässt er sich wieder einlullen...Eigentlich könnte das der Wendepunkt sein. Normalerweise müsste Hans nach diesem Erlebnis seine Koffer packen und den Zauberberg verlassen!
Im weiteren Verlauf finde ich interessant, dass Hans bei dieser Ansicht zu bleiben scheint. Die beiden Disputanten diskutieren zwar eifrig weiter, aber Hans mischt sich nicht mehr ein, lässt sich nicht mehr von ihnen berühren (so mein Eindruck).Er nennt sie "Schwätzer"
Ich hatte den Eindruck, dass Behrens lieber Hans stebren sehen würde als Joachim, für den er scheinbar wirklich Respekt empfindet.Hans scheint die Augen davor verschließen zu wollen und Behrens weicht ihm bewusst lange aus. Als es jedoch zur Aussprache kommt, war ich überrascht, wie deutlich er mit Hans ins Gericht geht - zumal er diesen doch selbst angelockt und im Berghof festgehalten hat:
"Sie sind eine Art von Feigling und Duckmäuser,...."
Ende Juli hat Hans die Depesche an die Tante geschrieben, wenige Tage später waren sie da.Denn von der Wiederankunft Joachims bis zu seinem Tod vergeht doch bestimmt ein halbes Jahr, oder täuscht das?
Die letzten Wochen des Joachim sind erneut genial geschrieben! Da waren zu viele Dinge drin, um sie hier zu würdigen. Der Kriegsbart, der den Jüngling zum reifen Mann macht (später wird er auch noch Greis), wodurch sein Leben im Eiltempo verstreicht...- eindrucksvoll das Motiv der verstreichenden Zeit wieder eingewoben.
Ja, dem ist (zum Glück) so. Es wird auch erwähnt, dass die Diskussionen überwiegend Unterhaltungswert haben. Die Szenen, die du oben herausgesucht hast, ergänzen das Bild.Die philosophischen Diskussionen in diesem Abschnitt fand irgendwie nur noch eine Art Unterhaltung für die anderen Patienten. Es ist wirklich nicht mehr so erst, es wurde ja auch schon alles gesagt und Hans hat seine Meinung zu dem Thema ja im Schneesturm eigentlich schon gefunden...
Ja so sehe ich es auch. Sein Ausbruch zeigt, dass ihm der bevorstehende Tod von Joachim tatsächlich nahe geht.Er ist also doch ein Mensch!