Immer wieder muss ich darüber nachdenken, dass Celeste Ng selbst in Shaker Heights gelebt hat - und sicher ist es auch nicht zufällig, dass sie bei dem Baby ein chinesisches Mädchen gewählt hat. Wieviel Autobiografisches hier wohl in den Roman eingeflossen ist?
In jedem Fall gibt uns die Autorin tatsächlich ein paar harte Nüsse mit auf den Weg. Schwarz und Weiß, Richtig und Falsch - all das funktioniert hier nicht so leicht. Sympathien jedoch verteilen sich hier wohl automatisch. Auch ich finde Mrs. Richardsons Aktionen vollkommen überzogen und übergriffig - und natürlich findet sie Mias Geheimnis heraus. Schräg finde ich aber auch, dass Mia Mirabelles leibliche Mutter vorbehaltlos unterstützt, um ihr leibliches Kind wiederzubekommen. Sie selbst ist mit dem Kind der anderen Eltern ja einfach abgehauen. Ich bin sehr gespannt, wie Pearl darauf reagieren wird, wenn sie es erfährt. Es gibt so Bücher, da habe ich vor dem Weiterlesen Bauchweh, weil ich genau weiß, dass da noch Ärger ins Haus steht. Lexy nutzt Menschen genauso selbstverständlich wie ihre Mutter - Pearls Namen in der Abtreibungsklinik zu nennen, ist eine bodenlose Frechheit, zumal sie erwartet, dass Pearl in dem Moment echt ihren Mund hält. Izzy mit ihrer direkten Art mag ich immer noch am liebsten...