Rezension Rezension (4/5*) zu Tödliche Provence von Sandra Åslund.

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Tödliche Provence (Hannah Richter 2) von Sandra Åslund
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Ermittlungsurlaub

Zum zweiten Mal kommt die Kommissarin Hannah Richter für einen längeren Aufenthalt in die Provence. Diesmal soll es ein Urlaub werden, ausgiebige Treffen mit ihren Freundinnen Penelope und Emma und in ein paar Tagen kommt ihr Lebensgefährte Serge aus Paris. Als Penelope sie bittet, sie bei einer Einladung ihres Nachbarn zu vertreten, nimmt Hannah gerne an. Umso entsetzter ist Hannah als sie ebenjenen älteren Herrn tot an der Treppe auffindet. Noch während sie bei der Polizei anruft, gönnt sich Hannah einen kurzen Gang durchs Haus. Dabei stellt sie fest, dass das Arbeitszimmer im Vergleich zum sehr ordentlichen restlichen Räumen beinahe verwüstet wird.

Ihre Freundin Emma, die sich inzwischen an den Ort versetzen ließ, ist zunächst unschlüssig, ob es sich um einen Unfall gehandelt haben könnte, schließlich war der Verstorbene nicht mehr jung und da kann so ein Sturz schon mal vorkommen. Das hat den Vorteil, dass die Untersuchung nicht an die vorgesetzte Behörde abgegeben werden muss. So sind Emma und Hannah in ihrem Element und ermitteln gemeinsam. Zwar könnte Hannah sich unter einem Urlaub auch etwas anderes vorstellen als ermitteln in schöner Umgebung, doch hat sie einige Ungereimtheiten entdeckt, denen sie auf den Grund gehen möchte.

Der zweite Auftritt von Hannah Richter findet also unter etwas anderen Vorzeichen statt, nahm sie beim ersten Mal an einem Austauschprogramm für Polizisten teil, ist sie nun in ihrer Freizeit in Frankreich. Da Emma die Zusammenarbeit aber sehr zu schätzen weiß, verschafft sie Hannah einen temporären Titel, unter dem sie auftreten darf. Und so können die Freundinnen loslegen. Zunächst ergeben sich eher trockene Befragungen der recht umfangreichen Familie des alten Mannes. Denen ist jedoch aufmerksam zu lauschen, denn auch kleine Hinweise können eine Spur ergeben. Zwischendurch gelingt es Hannah einige Sehenswürdigkeiten der Provence aufzusuchen und manchmal auch nur die Landschaft zu genießen.

Nach und nach ergibt sich ein spannender Fall, eine Familiengeschichte, die es in sich hat. Die Spielchen auf dem Kommissariat, denen Emma ausgesetzt ist, Hannahs Überlegungen, ob ihr Beruf noch der Richtige für sie ist, tun ein Übriges dazu bei, die Lektüre interessant zu gestalten. Sehr authentisch wirkt dabei, dass Hannah feststellt, auch im Urlaubsparadies gibt es einen Alltag und mal graue Wolken und Regen. Lebensnah, klug und doch mit einem gewissen Urlaubsflair bietet dieser Provence-Krimi ein fesselndes Leseerlebnis.



 

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