Rezension (4/5*) zu Ghost Writer (Andreas Gruber Erzählbände) von Andreas Gruber.

parden

Bekanntes Mitglied
13. April 2014
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49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Gruselig, schräg, unterhaltsam und fantastisch...

Diesmal entführt Andreas Gruber Sie mit seinen Horrorgeschichten in das Leipzig des Jahres 1840, nach New Orleans um 1908 und in das Wien des Jahres 1945. Wir treffen auf elektronische Spinnen, einen krimineller Zahnarzt, einen verrückter Erfinder in einem Kellerlabor und ein ungewöhnliches Brüderpaar, das an einer seltenen Krankheit leidet. Erfahren Sie mehr über einen erschreckenden archäologischen Fund bei Athen, eine Lovecraft-Hommage über die Miskatonic-Universität in Arkham, sowie eine teuflische Weihnachtsgeschichte direkt aus der Hölle. Und freuen Sie sich nicht zuletzt auf ein Wiedersehen mit Edgar Allan Poe und Jack the Ripper.

19 Kurzgeschichten präsentiert Andreas Gruber hier, so unterschiedlich in ihrer Art, dem Setting, dem zeitlichen Hintergrund und dem Genre, dass man manchmal nicht glauben mag, dass diese Erzählungen tatsächlich aus der Feder eines einzelnen Autors stammen. Doch ist dies gleichzeitig eine Sammlung von Geschichten, die im Laufe vieler Jahre entstanden sind und damit einen Querschnitt über eine lange Schaffensperiode bieten. Einen interessanten Einblick in die Fantasie des Autors bieten sie in jedem Fall...

Bislang kannte ich Andreas Gruber nur von seinen Thrillern her - die Reihe um Walter Pulanski und vor allem die Serie um Maarten S. Sneijder werden sicher vielen Fans dieses Genres ein Begriff sein. Horror- und Gruselstorys lese ich eher selten, doch bei dem Autor wurde ich einfach nuegierig. Und wurde belohnt. Unheimlich war die ein oder andere Geschichte sicher auch, aber ansosnten gab es hier von gruselig über schräg bis hin zu unterhaltsam und fantastisch alles zu entdecken. Eine wohldosierte Mischung, deren Reiz eben auch in der großen Abwechslung liegt.

Mir persönlich gefielen dabei eher die etwas längeren Kurzgeschichten (eine wartete gar mit einem Prolog und einem Nachwort auf), während mir das Ende der kürzeren teilweise etwas bemüht oder abrupt erschien. Doch wie sich in der Leserunde auch wieder einmal zeigte: die Geschmäcker sind verschieden. Eines ist aber ganz gewiss: bei den sich so arg unterscheidenden 19 Geschichten findet garantiert jeder etwas Passendes.

Ich jedenfalls konnte hier noch einmal einen ganz anderen Andreas Gruber entdecken und werde sicher auch nach weiteren Büchern von ihm Ausschau halten!


© Parden