Rezension Rezension (3/5*) zu Frau Einstein: Roman von Marie Benedict.

ulrikerabe

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14. August 2017
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Wien
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Buchinformationen und Rezensionen zu Frau Einstein: Roman von Marie Benedict
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Frau Einstein trivial

Wir schreiben das Jahr 1896, Mileva Maric hat es als einzige Frau geschafft, am Züricher Polytechnikum zum Physik- und Mathematikstudium zugelassen zu werden. Die höchstbegabte junge Frau aus Serbien lernt während des Studiums Albert Einstein kennen und lieben und wird seine erste Frau.
Der für die damalige Zeit ungewöhnliche Werdegang einer Frau, noch dazu aus einem eher unterprivilegierten Gebiet der K.u.K. Monarchie stammend, bietet ein Fülle an Möglichkeiten für eine interessante Biografie an. Die Geschichte zeichnet sich durch eine Mischung aus Fakten und Fiktion aus, wieviel Wahrheitsgehalt und wieviel Spekulation enthalten war, hat sich mir jedoch nicht erschlossen. Spätestens ab dem Moment, als Mileva und Albert zueinander gefunden gaben, driftet die Geschichte sehr zu einem trivialen Schicksalsroman ab. Das ewige Betonen, wie sehr die beiden doch die Lebensweise von Bohemien führen würden, die täppischen Kosenamen und letztlich die Degradierung der angeblich bei der Entwicklung der Relativitätstheorie federführenden Mileva zur simplen Hausfrau hat mich nicht angesprochen. Weiters fand ich sehr unschlüssig, dass eine so brillante Naturwissenschaftlern in ihren Forschungen nach Gottes Geheimnissen und Plan suchte und ich frag mich wie sehr hier der in Amerika so propagierte Kreativismus die Autorin beeinflusste.
Selbstverständlich habe ich mir von diesem nicht unbedingt ein feministisches Manifest aber doch mehr als eine Liebe(s)Geschichte mit schlechtem Ausgang erwartet. Daher gibt es von mir zu diesem Buch keine besondere Leseempfehlung