Rezension Rezension (5/5*) zu Frau Einstein: Roman von Marie Benedict.

nicigirl85

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6. Februar 2018
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Buchinformationen und Rezensionen zu Frau Einstein: Roman von Marie Benedict
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Das Schicksal einer starken Frau...

Dieses Buch kam aufgrund einer Empfehlung zu mir und da ich nicht einmal wusste, dass Einstein je verheiratet war, begann ich voller Neugier mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um die junge Mileva Marić, die es durch ihren Vater ermöglicht bekommt Physik und Mathematik studieren zu dürfen, was zur damaligen Zeit äußerst ungewöhnlich war für eine Frau. Während ihres Studiums lernt sie Albert Einstein kennen, vor dessen Schmeicheleien sie sich vehement wehrt. Irgendwann erliegt sie dann doch seinem Charme und wird zu seiner ersten Frau. Was wird ihr diese Verbindung für ihr Leben bringen?

Die Handlung wird uns über Mileva als Ich- Erzählerin nahe gebracht, so dass wir als Leser nicht nur ganz nah an der Hauptfigur dran sind, sondern auch ihre Gefühls- und Gedankenwelt live miterleben.

Mir ist bewusst, dass der Roman zum Großteil fiktiv ist, da es nur wenig Informationen über Einsteins erste Ehefrau gibt, aber Frau Benedict schreibt so realitätsnah, dass man sich durchaus vorstellen kann, dass es genau so gewesen sein könnte.

Am Anfang war ich doch sehr beeindruckt von Mileva, einfach weil sie so clever ist und trotz ihrer beschädigten Hüfte das Beste aus ihrem Leben macht und sich von den männlichen Kollegen nicht unterkriegen lässt. Sie weiß was sie kann und setzt dies auch ein, auch wenn die Professoren nicht wirklich darüber erfreut sind und es ihr als Frau schwerer machen als allen männlichen Mitstudenten. Da gehört eine ordentliche Portion Mut und Selbstvertrauen dazu.

Die Beziehung zu Albert Einstein empfand ich anfänglich als sehr gleichberechtigt und auf Augenhöhe, erst mit der Heirat und der Geburt der Kinder ändert sich dies massiv. Gerade dieser Wandel hat mich tief bewegt, fühlte ich mich doch stark an meine eigene Ehe erinnert, in der er alles durfte und sich alles herausgenommen hat, wie es auch Albert Einstein tut und der Frau ist nichts erlaubt.

Besonders gelungen empfand ich, wie beschrieben wird, wie sich das Leben mit der Geburt eines Kindes ändert und was man als Mutter für Empfindungen und Emotionen zu den eigenen Kindern hat. Gerade das Schicksal von Lieserl hat mich doch tief bewegt und zu Tränen gerührt. Ich kann absolut nicht verstehen wie ein Vater so kaltherzig werden kann.

Zudem gibt der Roman einen guten Einblick in die damalige Zeit und was Frauen alles für Steine in den Weg gelegt wurde, einfach nur weil sie Frauen waren. Da bin ich froh, dass dies heute nicht mehr so ist.

Fazit: Ein Buch voller Gefühl, das mich tief berührt hat und mich noch lange nachdenklich stimmen wird. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen, klasse!