Rezension (5/5*) zu Bullet Journal: Das Praxisbuch (mitp Business) von Diana Meier-Soriat.

Mikka Liest

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14. Februar 2015
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Hilter am Teutoburger Wald
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Wunderbarer Ratgeber fürs Bullet Journaling

Da ich selber dem Bullet-Journal-Fieber verfallen bin, bin ich sehr angetan von der momentanen Welle des Interesses an diesem genialen Planersystem! Das Schöne daran ist, dass man immer wieder etwas Neues darüber lernen kann und der eigene Planer sich ständig verändert, erweitert und umstrukturiert, bis er perfekt auf seinen Besitzer zugeschnitten ist. Und das Tollste: das ist ganz einfach.

Diana Meier-Soriat gibt dem Leser alles an die Hand, was er braucht – dieses Praxisbuch ist wunderbar strukturiert und besonders (aber nicht nur!) für Anfänger eine wahre Goldgrube an Informationen.

Warum macht Bullet Journaling gerade in unserer digitalen Welt Sinn? Ist das System etwas für mich, und wie sieht sowas aus? Was erwartet den Leser in diesem Ratgeber?

Ein besonderes Highlight war für mich die Materialkunde im zweiten Kapitel.

Ich plane seit vielen, vielen Jahren und habe schon einiges durchprobiert. Und ich wünschte, ich hätte in meinen Anfangstagen voller Irrungen und Wirrungen einen Ratgeber wie diesen gehabt! Ihr wollt gar nicht wissen, wie viele angefangene Notizbücher und Planer hier herumliegen, weil sich dann doch herausstellte, dass sie für meine Zwecke nicht das Richtige waren...

Glaubt mir: die Wahl des richtigen Notizbuches und der richtigen Stifte kann wichtiger sein, als man vermuten würde!

Diana Meier-Soriat geht ins Detail: übliche Lineaturen, Papiergewicht/qualität – wann eignet sich glattes Papier besser, wann rauhes? –, verschiedene Einbandarten, verfügbare Größen usw. Sie stellt auch einige Marken vor, deren Notizbücher sich hervorragen fürs Bullet Journaling eignen, wie zum Beispiel das allseits beliebte Leuchtturm 1917, das japanische Hobonichi oder das eher unbekannte LemoMe.

Auch die verschiedensten Arten von Stiften werden vorgestellt, was für Anfänger sicher hilfreich ist – bei Finliner, Filzliner, Fasermaler, Textmarker, Brushpen und Textmarker kann man schon mal durcheinander kommen.

'Rapid Logging', 'Key Codes', 'Bullets', 'Future Log', was?!

Die Autorin erklärt diese Begriffe gut verständlich mit anschaulichen Beispielen. Auch die üblichen 'Bausteine' eines Bullet Journals werden von ihr ausführlich beschrieben: da gibt es den Index, der als Inhaltsverzeichnis des Journals dient, das 'Future Log', mit dem man zukünftige Termine planen kann, und wahlweise Monats-, Wochen- oder Tagesübersichten. Hier geht es nicht nur ums Optische, sondern auch darum: wie kann ich das nutzen, inwieweit hilft mir das?

Aber es gibt auch Fotos mit konkreten Beispielen, die man wunderbar als Vorlage oder Grundlage für das eigene Bullet Journal nehmen kann. Ich habe ein paar Ideen schon verwendet und werde in Zukunft sicher noch andere ausprobieren!

Über die grundlegendste Planung hinaus:

Natürlich kann man ein Bullet Journal ausschließlich als Kalender nutzen, aber die Möglichkeiten sind endlos. Einige davon stellt die Autorin im sechsten Kapitel vor, wie zum Beispiel den Habit-Tracker, mit dem man die eigenen Gewohnheiten beobachten und dadurch besser beeinflussen kann, den Bücher-Tracker, der das Leseverhalten dokumentiert, den Haushalts-Tracker (gegen den inneren Schweinehund), Einkaufslisten, Rezepte, Hochzeitsplanung, Social-Media-Planung, und, und, und...

In meinem eigenen Bullet Journal möchte ich einiges davon noch einbauen!

Zuguterletzt spricht Diana Meier-Soriat noch über die Nutzung des Bullet Journals als Tagebuch: als 'normales' Tagebuch, Reisetagebuch oder auch ganz kreativ mit Zeichnungen und Bildern. Die Verwendungsmöglichkeiten von Farben und Dekoelementen bleiben nicht unbeachtet, und auch Washi-Tape, Stempel und Schablonen dürfen nicht fehlen.

Social Media:

Ein nettes Schmankerl: einige schöne Instagram-Kanäle und Webseiten zum Thema werden zum krönenden Abschluss mit Beispielbildern aufgelistet.