Bestsellerautorin Catharina Junk ("Liebe wird aus Mut gemacht") legt ihren zweiten Roman vor: ein tragikomischer Familienroman und eine wunderbare Liebesgeschichte.
Drama, Crime und Love-Stories. Als Drehbuchautorin kann Katja unzählige Leben leben, ohne selbst große Gefühle zu riskieren. Perfekt also. Okay, manchmal kommt Ratko vorbei, aber Liebe ist das eigentlich nicht. Doch als Katja eine Familienserie entwickeln soll, klappt es mit dem Schreiben plötzlich nicht mehr. Ihre eigene Familie ist nämlich ein Trümmerhaufen. Als sich dann ihre Mutter mit einer erschütternden Neuigkeit meldet, wie aus dem Nichts eine Halbschwester auftaucht und Katja ständig an Joost denken muss, kann sie sich nicht länger vor ihrer eigenen Geschichte verkriechen. Die muss nämlich dringend neu geschrieben werden…Kaufen
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Auf den Roman bin ich durch eine Freundin aufmerksam geworden, denn eigentlich entspricht er nicht meinem Beuteschema bei Büchern.
In der Geschichte geht es um Katja, deren Leben nicht besonders spannend ist, aber irgendwie läuft, schließlich kann sie sich als Drehbuchautorin ja schönere Leben als ihr eigenes ausdenken. Doch eines Tages ruft ihre Mutter, mit der sie seit Jahren keinen Kontakt hat, an und sie erfährt, dass ihr Vater im Koma liegt. Seit 15 Jahren hat sie ihn nicht mehr gesehen und die Vergangenheit holt sie ein. Kannn sie den Schmerz von damals überwinden?
Katja führt uns als Ich- Erzählerin durch die Ereignisse. Diese Perspektivwahl führt dazu, dass wir als Leser sehr nah dran sind an ihr als Figur. Jeden Gedanken und jedes Gefühl bekommen wir ungeschönt mit. Die Handlung spielt zum Einen in der Gegenwart und zum Anderen erleben wir Katja als Kind und Jugendliche.
Am Anfang war ich etwas überfordert mit der Geschichte, denn Katja hat einen ganzen Karren voller Probleme, wovon eins allein bereits ausreichen würde, um den ein oder anderen Leser aus der Bahn zu werfen. In die Handlung ist so viel Elend, Ungerechtigkeit und Schicksal eingestreut, dass man kaum glauben kann wie ein Mensch allein das aushalten kann, aber niemand sucht sich sein Leben aus und manchmal ist es eben genauso voll gepackt und schlimm wie hier geschildert.
Die dargestellten Probleme, insbesondere das Thema Trauer sind sowohl ernst als auch lustig beleuchtet. Stets liest man mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Ins Detail kann ich leider nicht gehen, denn sonst würde ich zu viel von der Handlung verraten. Eins sei nur gesagt: Man sollte beim Lesen in einer gefestigten Gefühlslage sein und nicht emotional am Boden, denn sonst würde einen die Handlung komplett runterziehen.
Katja als Figur ist teilweise anstrengend, ein ums andere Mal möchte man sie gerne schütteln, denn sie steht ihrem Glück selbst im Weg. Aber je besser man sie kennenlernt, desto mehr ist klar warum sie so unsicher und ohne Selbstvertrauen ist, denn wer steckt solch einen Verlust schon so einfach weg? Zum Schluss mochte ich sogar ihre durchgeknallte Art, gerade wie sie alles im Leben immer mit einer Filmszene vergleicht.
Die anderen Protagonisten sind ebenfalls nicht vom Schicksal verschont geblieben. Egal ob Katjas Eltern, Joost, Susanne oder ihre Transgenderfreundin Alexa, jeder hat mit seinen Verlusten zu kämpfen.
Mir hat gut gefallen, dass das Ende offen gehalten ist mit einem Funken Hoffnung und nicht im Kitsch endet. So kann sich jeder die Handlung nach seinem Geschmack zu Ende spinnen.
Fazit: Eine tieftraurige Geschichte, die bewegt und zum Nachdenken anregt. Vielleicht sollte man nicht alles im Leben so todernst sehen. Gute Unterhaltung garantiert!
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