Huhu allerseits!
Ich finde auch interessant, wie präsent Farben und Formen im Schreibstil sind, da merkt man doch, dass Karl ein Künstler ist, auch wenn er sich selber gar nicht so sieht, glaube ich...
Ich glaube auch, dass sich zwischen Karl und Torben eine Art "sibling rivalry" entwickelt! Karl hat den Status als "echter Sohn", den Torben sicher gerne hätte, dafür hat Torben die Aufmerksamkeit bekommen, die Karl immer gefehlt hat.
All das Gerede der Eltern, dass Karl jetzt sein eigenes Leben anfangen kann... Selbstsüchtig. Vielleicht reden sie sich das tatsächlich ein, aber Karl hätte sie noch gebraucht, er war viel zu jung... Dass sie ihn nicht mal an Geburtstagen besucht haben, ist erbärmlich.
Es fällt mir schwer, die Liebe der Eltern als romantisch zu sehen. Sie wirkt auf mich krankhaft und egozentrisch. Die beiden sind sich anscheinend so ählich, dass es mir fast so vorkommt, als wäre ihre Liebe nur eine Form von Narzismus. Und dass der Vater sich umbringt, ohne überhaupt abzuwarten, ob seine Frau überlebt...
Meine Mutter hatte vor ein paar Jahren einen tennisballgroßen Gehirntumor, deswegen musste ich manchmal etwas schlucken. Raumforderung und so, kommt mir sehr bekannt vor. Aber sie hat es überlebt, womit wir ehrlich gesagt auch gar nicht gerechnet hätten – wenn ich mir jetzt vorstelle, ihr Mann hätte sich umgebracht und sie hätte damit auch noch klarkommen müssen... Um Gottes Willen.
Nee, ich kann den Vater von Karl nicht verstehen, er hätte bei ihr bleiben müssen, im Zweifelsfall bis zum Ende. Ich würde meinen Mann niemals, NIEMALS alleine sterben lassen. Das ist doch keine Liebe, wenn man sich so aus der Affäre zieht!
Renie, ich habe mich bei Karl manchmal gefragt, ob er vielleicht autistsche Züge zeigt. Es gibt viele Dinge, die "einfach nicht gehen", Punkt. Oder diese Fixierung auf das Insekt am Grab. Aber vielleicht ist sein Verhalten auch das Resultat einer Kindheit ohne innigere zwischenmenschliche Interaktion.
Oh, ich sehe, den Gedanken hatte Anjuta auch schon!
Bibliomarie, ich bin Mara gegenüber auch noch misstrauisch... Ich habe den Eindruck, da stimmt etwas nicht.
Bei Karls Kunst ist meine erste Assoziation: Ersticken, Einsamkeit, Verstecken, Wegschließen.
Mir ging es da wie Querleserin, bei manchen Szenen musste ich auch lachen – wobei ich mir nie sicher bin, ist das Karls Sinn für Humor, oder ist er sich gar nicht bewusst, dass es witzig ist?
Momo, ich glaube, Karl hat als Kind die vorgelebt bekommen, wie man Konflikte offen auslebt und klärt, und ich vermute, das wäre ihm nicht möglich gewesen.