Rezension (4/5*) zu Nachtschatten: Befremdliche Geschichten von C'rysta Winter.

parden

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13. April 2014
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Niederrhein
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Buchinformationen und Rezensionen zu Nachtschatten: Befremdliche Geschichten von C'rysta Winter
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Drei befremdliche Geschichten...

Sie glauben die Lüneburger Heide ist ein beschauliches Fleckchen Erde? Sie irren. Denn im Hahnenbachtal kommt die ländliche Idylle beunruhigend ins Wanken. Da lauert Magdalena auf eine perfide Gelegenheit sich einen Traum zu erfüllen. Gehen Geschwister einem makabren Zeitvertreib nach. Wird eine Gartenhacke nicht nur zum Unkraut jäten verwendet …

Der Titel des schmalen Erzählbändchens kann schon als Warnung dienen, impliziert er doch Düsteres und Geheimnisvolles. Die drei befremdlichen Geschichten sind rasch gelesen, ein kurzer Snack für zwischendurch, und doch nicht so leicht verdaulich, wie die geringe Seitenzahl vielleicht vermuten lässt.

Bei einer Sammlung von Geschichten ist es nicht immer leicht, Gemeinsamkeiten herauszuarbeiten. Doch hier ist es eindeutig das Zwischenmenschliche, das im Fokus steht, geheime Wünsche, Leidenschaften, Gedanken. Das Miteinander, das zum Gegeneinander zu werden droht, der Alltag, der die Gemeinsamkeiten vertreibt, Gefühle, die verblassen und anderen Empfindungen Platz machen.

C'rysta Winter pflegt einen eher leichtfüßigen Schreibstil, die oftmals kurzen Sätze dennoch wohlgefeilt. Ein leichtes Gruseln und schwarzer Humor durchziehen die Zeilen der nur wenige Seiten umfassenden Erzählungen, kleine Überraschungen inklusive.

Ein schmaler, liebevoll gestalteter Erzählband, der die Lust der Autorin an einer subtilen Hintergründigkeit zum Ausdruck bringt.


© Parden