Rezension Rezension (3/5*) zu Ohne doppelten Boden: Kriminalroman von Katia Weber.

Bibliomarie

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10. September 2015
2.092
3.205
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Endstation Zirkus

Zirkus Träume wird die Endstation für die junge Artistin Luzie van Elm werden. Beim Training stürzt sie vom Trapez und bleibt tot in der Manege liegen. Kein Unfall wie Ruth und Becht, das Ermittlerteam feststellen, das Seil war angeschnitten und mit Kreppband getarnt. Es gibt jede Menge Motive und Verdächtigte, Minka – so ihr Rufname – setzte ihre Attraktivität gekonnt ein, auch wenn sie angeblich nur Beppo, den Clown wirklich liebte. Aber auch ihr Teampartner Gil, der Zauberer der Truppe und der Direktor selbst, hatten alle irgendwann mal eine Beziehung mit ihr.
Während Ruth und Becht noch an diesem Fall arbeiten, kommen sie durch Beppo plötzlich auf eine ganze andere Spur, Fälle, die Jahre zurückliegen, scheinen nun plötzlich wieder aktuell zu werden.
Nach der ersten Hälfte des Buches hatte ich fast den Eindruck in einem neuen Krimi gelandet zu sein, so sehr verschiebt sich der Focus der Ermittlungen. Es ist ganz interessant den Ermittlungen des quirligen Teams zu folgen, wobei ich mich aber immer fragte, wieso der Kommissar Becht immer beim Nachnamen genannt wird und die Kollegin grundsätzlich „Ruth“ bleibt. Die Spurensuche hat mir in der Detailgenauigkeit auch ganz gut gefallen, nur einmal kam ich ins Stutzen: der Clown erscheint bei den Befragungen immer geschminkt, ein Beobachten des Mienenspiels ist dadurch ausgeschlossen. Ob das eine Kommissarin akzeptieren würde?
Ganz gegen Ende des Krimis fügt die Autorin die beiden sehr unterschiedlichen Ermittlungen wieder geschickt zusammen um zu einer logischen Aufklärung zu kommen. Vielleicht hätte man nicht so viele Themen und Spuren einführen sollen, die letztendlich versandeten, das hätte noch für einen zweiten Krimi gereicht.
Es war ein ganz spannender Krimi für zwischendurch.