Teil II - Kapitel 13 - 27

Querleserin

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30. Dezember 2015
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Wadern
querleserin.blogspot.com
Wahrscheinlich ist die Diskussionsrunde bis Kapitel 28 einschließlich, oder? Danach beginnt der 3.Teil?

Dieser Teil II offenbart ja einige Überraschungen.
Zunächst Olgas ungewöhnlicher Tod, der mich sehr berührt und betroffen hat. Sie ist mir ans Herz gewachsen!

Wie schon in Teil gibt es ein zusammenfassendes Kapitel, diesmal Kapitel 16, in dem Ferdinands Leben auf 3 Seiten vom Beamten, Ehemann, Vater und Witwer reduziert wird. Er ist es nicht, der hier im Vordergrund steht. In einigen Rückblicken erfahren wir, dass er mehr oder weniger zufällig auf Olgas Vergangenheit stößt. Die Briefe, die sie Herbert geschrieben hat, geraten in seinen Besitz. Erstaunlich, dass es auch welche aus den 30ern-70ern gibt? Da kommt noch einiges auf uns zu.
Dann setzt sich die Tochter von Eik mit Ferdinand in Verbindung, auch eine Überraschung. Denn Eik taucht irgendwann einfach nicht mehr in Olgas Lebensgeschichte auf. Was hat sie Ferdinand verschwiegen? Ich muss mich jetzt bremsen, nicht weiterzulesen, da es gerade sehr spannend wird.
Vielleicht erfahren wir auch, warum Olga des Nachts beim Bismarck-Denkmal war.
 
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Anjuta

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8. Januar 2016
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Essen
Die Geschichte entwickelt sich überraschend in Richtung Geheimnisse und offene Fragen zu Olgas Leben, wo wir bisher davon ausgegangen waren, dass die Erzähler von Teil eins und Teil zwei uns ausführlich und vollständig informiert haben. Es wird richtig spannend: Was werden die Briefe, die Ferdinand sicher mit Hilfe des Tromsöer Antiquars findet, ihm und uns eröffnen über Olga und Herbert sowie über Olga und Eik...? Ich stürze mich wieder ins Lesegeschehen.
Anjuta
 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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Wahrscheinlich ist die Diskussionsrunde bis Kapitel 28 einschließlich, oder? Danach beginnt der 3.Teil?

Dieser Teil II offenbart ja einige Überraschungen.
Zunächst Olgas ungewöhnlicher Tod, der mich sehr berührt und betroffen hat. Sie ist mir ans Herz gewachsen!

Wie schon in Teil gibt es ein zusammenfassendes Kapitel, diesmal Kapitel 16, in dem Ferdinands Leben auf 3 Seiten vom Beamten, Ehemann, Vater und Witwer reduziert wird. Er ist es nicht, der hier im Vordergrund steht. In einigen Rückblicken erfahren wir, dass er mehr oder weniger zufällig auf Olgas Vergangenheit stößt. Die Briefe, die sie Herbert geschrieben hat, geraten in seinen Besitz. Erstaunlich, dass es auch welche aus den 30ern-70ern gibt? Da kommt noch einiges auf uns zu.
Dann setzt sich die Tochter von Eik mit Ferdinand in Verbindung, auch eine Überraschung. Denn Eik taucht irgendwann einfach nicht mehr in Olgas Lebensgeschichte auf. Was hat sie Ferdinand verschwiegen? Ich muss mich jetzt bremsen, nicht weiterzulesen, da es gerade sehr spannend wird.
Vielleicht erfahren wir auch, warum Olga des Nachts beim Bismarck-Denkmal war.
Deine Zusammenfassung ist wie gewohnt super! Durch den Wechsel der Erzählperspektive wird es richtig spannend, allerdings verschwindet das Poetische und Weise aus dem Text.
Vorteil: es ist flüssiger und man kommt schneller voran (ich zumindest).
Ansonsten bin ich ganz gespannt, welche Überraschungen noch auf uns warten.

Dass Olga gerade am Bismarck Denkmal ums Leben kam, kommt mir nicht koscher vor. Ich habe schon überlegt, ob sie selbst ein Attentat geplant hatte. Aber das wäre ja herausgekommen.
 

Bibliomarie

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10. September 2015
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Wie eine Zusammenfassung klingt nun Ferdinands Bericht. Er wird ans Sterbebett von Olga gerufen. Die Geschehnisse am Bismarckdenkmal sind seltsam. Was wollte Olga dort in der Nacht, wusste sie etwas von einem Anschlag, oder war sie darin verwickelt? Aber was sollte eine alte Dame mit einem Sprengstoffattentat zu tun haben?
Ferdinands Schnelldurchlauf durch sein Leben scheint mir eine Biografie ohne Höhepunkte zu sein, Beamter, verheiratet, ohne größere Ambitionen, eigentlich ein langweiliger Mensch, auch wenn er sympathisch ist.
Spannend wird es erst als er vom Fund der Postkarten und der Kontaktaufnahme durch Adelheid Volkmann erzählt. Das Treffen mit Adelheid gibt neue Rätsel auf. Sie ist die Tochter von Eik und Schlink erzählt so nebenbei, dass sie bei Ferdinand eine Saite zum Klingen bringt. Was will er damit andeuten? Eine Familienähnlichkeit?
Er reist nach Tromsö, eine spontane Aktion, die ich eigentlich so gar nicht erwartet hätte.
Tatsächlich gelingt es ihm, die Spur von Olgas Briefe an Herbert ausfindig zu machen.
Jetzt bin ich gespannt, was in Olgas Briefen stand.
 
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Momo

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10. November 2014
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Ich finde, dass das Buch so schnelllebig ist. Die Figuren verschwinden so schnell von der Bildfläche, wobei Olga nicht mal jung gestorben ist. Ich finde, dass der Autor es gut drauf hat, ohne überflüssige Details seine Geschichte zu erzählen. Vieles reimt sich doch irgendwie zusammen und anderes füllt unsere Fantasien. Aber Olga ist nicht nur als Lehrerin recht beliebt, auch hier in Ferdinands Familie ist sie gern gesehen. Vor allem zu Ferdinand schafft sie ein außerordentliches Interesse, die zu einer innigen Freundschaft heranwächst, trotz der vielen Jahre, die zwischen ihnen liegen. Victoria würde vor Neid platzen, wenn sie wüsste, wie beliebt Olga doch ist, und dass sie ganz alleine ihren Weg geschafft hat.
Später, nachdem Olga verstorben ist, erkennt Fedinand, welch starke Persönlichkeit Olga doch war. Ein Wesen, die zwei Weltkriege, Bomben, Inflation und ihr eigenes Leben überstanden hatte ...

Schade über diese traurige und nie gelebte Paarbeziehung mit Herbert. In der Liebe sei der andere nie verfügbar. Das passt zu Olgas Erfahrung mit Herbert. Des weiteren bemängelt sie die schnelllebige Welt, in der Ferdinand groß geworden ist. Sie vermittelt ihm, wie viel Zeit und Geduld hat aufbringen müssen, um auf ihren Partner zu warten.

Olga gibt Herbert nicht auf. Ich bewundere ihre Geduld und die Hoffnung, Herbert taucht doch noch auf. Ich hatte ehrlich gesagt die gleiche Hoffnung. Mir gefallen Olgas Reflektionen, die allerdings nie die von Herbert sein können. Ist Herbert wirklich ein Nihilist gewesen, der sich nach dem Nichts sehnt?
 

Momo

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10. November 2014
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Auf der Seite 146 finde ich die Weisheit vor, von der ich im ersten Teil gesprochen habe. Es ist Olga, die zu diesem modernen Denken fähig ist, was das Menschenbild betrifft. Auf dem Friedhof denkt sie, dass alle Toten gleich totsind, selbst durch den Reichtum vieler Menschen sind im Tod nicht lebendiger ... :D

Zitat aus einem Dialog zwischen Olga und Ferdinand: "Sie sollten zusammenliegen, und uns daran erinnern, dass wir gleich waren, im Tod wie im Leben. Der Tod verlor seinen Schrecken, wenn er nicht der grausame Gleichmacher nach einem Leben der Unterschiede, der Bevorzugungen und der Benachteiligungen war, sondern nur das Leben fortsetzten, in dem wir einander gleich waren.
Ich fragte sie, ob die Seelen, die so gelebt hatten, durch den Tod in ein neues Leben wandern würde. Sie zuckte die Schultern. Die Vorstellung von Seelenwanderung solle dem Menschen die Angst vor dem Tod nehmen. Aber der Mensch habe vor dem Tod keine Angst, wenn er die Gleichheit begriffen habe".

Die Gleichheit zu begreifen kann man auch unabhängig von Religion und Gottglauben erreichen. Biologisch, psychologisch, humanwissenschaftlich, philosophisch ...

Noch ein Nachtrag; was das Menschenbild betrifft, so gibt es mehr kulturelle Unterschiede als körperliche ...
 
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Momo

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Dass Olga gerade am Bismarck Denkmal ums Leben kam, kommt mir nicht koscher vor. Ich habe schon überlegt, ob sie selbst ein Attentat geplant hatte. Aber das wäre ja herausgekommen.

Ja, die Auflösung kommt noch. Darüber würde ich gerne mit euch diskutieren. Total spannend und interessant.
 

wal.li

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1. Mai 2014
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Mir als doch häufig Krimileserin kommt dieser Abschnitt sehr entgegen. Bisher habe ich mich doch ein wenig schwer getan, weil so viel in der Luft hängt, aber die losen Fäden nicht wirklich verbunden sind. Traurig, das Olga sterben muss. Ja, sie war alt, doch wünscht man einem alten Menschen, er oder sie möge friedlich einschlafen.
Dann fliegt Ferdinands Leben vorbei. Um Olga bleibt das Rätsel des Anschlags, aber auch das Rätsel ihres Lebens. Ferdinand bekommt durch Zufall die Gelegenheit dem Rätsel näher zu kommen.
Da zeigt der Autor für mich seine Klasse, fast nebenbei wirft er einem die Brocken hin und schwups, ist man gefesselt.
 

parden

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13. April 2014
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Dass Olga gerade am Bismarck Denkmal ums Leben kam, kommt mir nicht koscher vor. Ich habe schon überlegt, ob sie selbst ein Attentat geplant hatte. Aber das wäre ja herausgekommen.
Es würde auch zu Olga passen, wenn sie das Attentat selbst begangen hätte! :) Das wäre ein konsequentes Ende - ihres Lebens sowie ihres überzeugten Grolls auf Bismarck, den sie für alles Leid in ihrem Leben verantwortlich gemacht hat...
 
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parden

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Das Treffen mit Adelheid gibt neue Rätsel auf. Sie ist die Tochter von Eik und Schlink erzählt so nebenbei, dass sie bei Ferdinand eine Saite zum Klingen bringt. Was will er damit andeuten? Eine Familienähnlichkeit?

Ob Eik womöglich in Wahrheit Olgas Sohn gewesen sein könnte? Ein Sohn, den sie nicht selbst aufziehen durfte, weil sie nicht verheiratet war? Und der schließlich Ideologien und Ideen erlag, die Olga nicht gutheißen konnte? Ach, keine Ahnung, aber der Gedanke drängte sich mir beim Lesen auf. Dann wäre Adelheid Olgas Enkelin, vielleicht klingt die Saite von der Seite her an...
 
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parden

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Der Abstecher nach Norwegen war hier das eigentlich Verblüffende an diesem Abschnitt. Die Suche nach postlagernden Briefen und Postkarten - und letztlich so erfolgreich! Und dazu noch welche, die zwischen 1930 und 1970 geschrieben wurden. Mysteriös. Auch ich bin jetzt sehr neugierig, welche Wahrheiten sich im Folgenden in den Briefen zeigen werden...
 
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