Esther Mondandon - die Literatin, die es nie gab

Helmut Pöll

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9. Dezember 2013
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München
Esther Mondandon war die Grande Dame der Westschweizer Literatur und verstummte nach dem tragischen Tod ihres einzigen Kindes im Jahr 1960. Von der Zeit danach blieben ihre Tagebuchskizzen, sensible Momentaufnahmen einer liebenden, trauernden und endlich wieder hoffenden Mutter.

Jetzt erschien in deutscher Übersetzung eine "Sammlung von Eindrücken, Geschehnissen und Erinnerungen" von Esther Mondandon, zusammengestellt von ihrem Nachlassverwalter Vincent König.
Buchinformationen und Rezensionen zu Unter diesen Linden: Roman von Esther Montandon von AJAR
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Ursprünglich war das Werk von Esther Mondandon 2016 im renommierten französischen Verlag Flammarion publiziert worden.

Der Clou daran: es gab nie eine Autorin Esther Mondandon. Sie ist reine Fiktion, wenn auch eine gut durchdachte. Biografie, Anekdoten, ihre Werke, alles erfunden. Ihre Schreibmaschine, Füllfederhalter, Papierbögen und hinterlassene Briefe - alles Teil einer aktibisch geplanten Inszenierung. Sogar der Nachlassverwalter Vincent König ist Fantasie.

Eine Vereinigung junger Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus der Romandie hat sich das alles ausgedacht. AJAR nennt sich das schreibende Kollektiv, das mit dieser Aktion, die die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit verwischt, in Frankreich, der Schweiz und Kanada für Furore gesorgt hat.

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