Rezension Rezension (5/5*) zu Über den wilden Fluss von Philip Pullman.

LillySjö

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20. Februar 2017
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morgenwald.eu
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Es hat meine Seele berührt

Vorgeschichte zu Philip Pullmans Trilogie "His Dark Materials" - Der Goldene Kompass.

Inhalt:

Malcom ist 11 Jahre und lebt mit seinen Eltern und seinem Dæmon Asta in Oxford.

Die "Dæmonen" sind etwas Positives. Man kann sie vielleicht als
Seelentiere beschreiben, die jeder Mensch hat. Die Seele von einem
selbst in Tiergestalt.

Seine Eltern haben ein kleines Lokal, in dem Malcom oft aushilft.
Auch bei den Nonnen, die auf der anderen Seite des Flusses leben, packt
Malcom kräftig mit an.

Als jemand ein Baby in den Schutz der Nonnen gibt, überschlagen sich
die Ereignisse in Malcoms Leben. Mehrer Leute scheinen hinter dem Baby
her zu sein. Das Baby, Lyra Belacqua, ist die Protagonistin von "Der
Goldene Kompass".

Um das Baby zu retten, muss Malcom eine sehr gefährliche Reise antreten.

Meine Meinung:

Was für ein wunder-, wunderbares Buch. Es hat mich wirklich in
meiner Seele berührt. Und zwar auf eine Art, wie noch kein anderes Buch.

Ich muss vorweg sagen, dass ich die Trilogie vom Goldenen Kompass
noch nicht gelesen habe. Diese Idee von den Dæmonen hat eine
Ur-Sehnsucht in mir angesprochen. Was gäbe ich dafür, einen Dæmon zu
haben! Jemandem, mit dem man alle Gedanken und Gefühle teilen kann. Der
einen so gut kennt, dass er einen kritisch hinterfragen kann, ohne zu
verletzen, den er ist ja ein Teil des eigenen Selbst.

Endlich habe ich eine klare Antwort auf die Frage, in welches Buch ich mal gerne springen würde.

Dabei ist hier längst nicht alles toll.

Die Kirche hat hier eine Macht, die ans europäische Mittelalter
erinnert. Und sie benutzt Nazi-Methoden, um ihre Macht zu demonstrieren.

Es hat mich sehr gefreut zu sehen, wie Malcom damit umgeht. Überhaupt war mit Malcom unglaublich sympathisch.

Überwiegend ist die Welt, in der Malcom lebt, unsere sehr ähnlich.

Neben der mächtigen Stellung der Kirche gibt es noch die
Wissenschaftler, die aber zum Teil verdeckt arbeiten müssen. Sie haben
Geräte, die wir in unsere Welt als magisch bezeichnen würden. Zum
Beispiel das "Alethiometer". Nur wenige können es lesen, doch wer es
kann, kann in der Zukunft und der Vergangenheit lesen.

Es kommt im Laufe des Buch auch zur sexuellen Gewalt. Ich war erst
überrascht, das in einem Kinderbuch vorzufinden. Doch es ist auf eine
Art geschrieben, dass man nur erkennt was hier passiert ist, wenn man
die geistige und psychische Reife dazu hat. Ich glaube, Kinder die mit
dem Thema noch überfordert sind, werden darüber weglesen und nicht
wirklich wissen, was hier passiert ist.

Es hat mir sehr imponiert, dass Pullman es geschafft hat, diese schlimme Art der Gewalt auf so sensible Weise zu beschreiben.

Pullman hat mich eingefangen in eine zauberhafte Welt voller Magie und Spannung.

5 ♥ ♥ ♥ ♥ ♥
Ich glaube, es ist meine Top 1 für dieses Jahr.

 
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