Buch Nr. 34 - Thomas Pynchon - Gegen den Tag
Dass irgendwann in einer ambitionierten Literaturliste Thomas Pynchon auftauchen muss, war naheliegend, der mysteriöse literarische Halbgott des Feuilletons, von dem keine Bilder existieren.
"DAS EINZIGE BUCH DIESER JAHRE, DAS DIE WELT, WIE SIE IST TATSÄCHLICH HERAUSFORDERT", schrieb beispielsweise die SZ. Es sind solche leeren Phrasen, die man ziemlich sicher bei einer Besprechung zu Pynchons Werken finden wird. Ich sage mir dann immer, wenn das die Quintessenz eines 1.500-Seiten Buches ist, dann kann man den Lesern nur raten einen ganz grossen Bogen darum zu machen.
Ich lese seit Jahrzehnten viel und gerne und habe mir auch mal Pynchon "angetan", einfach um mir im Jubelreigen ein eigenes Bild machen zu können. Ganz persönlich halte ich Thomas Pynchon nicht für schlecht, sondern für komplett unlesbar. Bevor jetzt jemand wegen Ketzerei einen Stein nach mir wirft möchte ich anmerken, dass das Komitee des Pulitzer-Preises dem nominierten Pynchon den Preis wegen "Unlesbarkeit" verweigert hat.
Bestimmt ist Pynchon ein Sprachakrobat. Ein paar Sätze Pynchon anzuschauen ist tatsächlich schön. Bei seinen Texten, bei seiner Beschreibungsmanie muss ich als Leser aber immer an Selbsttherapie denken. Lesefreude Null. Erkenntnisgewinn Null. Eine Geschichte, bei der man als Leser wissen will, wie es weiter geht? Nein. Irgendetwas, was einen als Leser berührt? Fehlanzeige.
Wer auf all das verzichten will, für den ist Pynchon vielleicht wirklich ein guter Tipp.