Rezension Rezension (2/5*) zu Die schwarze Jagd von Hans-Peter Dinesh.

wal.li

Bekanntes Mitglied
1. Mai 2014
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Wammetsberger

Der Schorsch Wammetsberger war mit seinen Spezis wieder einmal nächtens mit dem Gewehr schauen, ob das Wild durch die Wälder wandert. Dumm nur, dass sie dabei in eine Art Hinterhalt geraten. Eine Schlucht, sozusagen, an deren Ende einer tot ist. Zum Glück keiner der Freunde, aber doch ein Opfer. Das ist etwas schlecht für Schorsch, der in seinem wirklichen Leben als Polizist arbeitet und deshalb nur ungern gegen sich selbst ermitteln möchte. Aber Unsicherheit besteht schon, wessen Kugel da wen getroffen hat. Da beseitigt man am besten gleich noch ein paar verdächtige Kleidungsstücke.

Durch die bayerische Bergwelt stapften Mörder und Opfer. Und die Ermittler wirken in diesem dritten Band um den guten Wammetsberger wie knorrige Urbayern zwischem knorrigem Geäst urbayrischer Bäume. Mit einigem Witz frisst sich Wammetsberger durch die liebevoll derben Köstlichkeiten, die dem gewichtsmäßig aus den Fugen geratenen Dorfpolizisten von seiner Angetrauten kredenzt werden. Vor lauter Appetit kommt da manchmal das Gehirn zum Stillstand und ins Ermitteln greifen die Kollegen ein, die Wammetsberger am liebsten draußen hätte, schließlich gilt es die eigene Rolle im Verborgenen zu halten.

Dem Autoren Hans-Peter Dinesh Bauer liegt das Bayrische im Blut wie er selbst sagt. Und das merkt man seiner Art zu schreiben auch an. Förmlich schwelgt er in Beschreibungen von Landschaft, Leuten und Fressalien. Für den passionierten Krimileser kommen dabei die Fallzusammenhänge und das langsame sich Herantasten an die Lösung etwas kurz. Nach einigen Schmunzlern werden gerade auch für nicht Fleischesser die ausufernden Ergüsse über die kulinarischen Freuden eher anstrengenden und man verliert mitunter auch noch den letzten dünn gesponnenen Krimifaden. Was die Nachforschungen angeht, scheinen die Frauen wie die Stöcki und die Pröll einfach gewitzter zu sein. Leider sind deren Parts ein wenig kurz geraten, obwohl sie als Sympathieträger einen ausgiebigeren Einsatz verdient hätten.

Ein Bayern-Roman, der sich Lesern mit Ortskenntnis und Kenntnis des Menschenschlages wahrscheinlich wesentlich besser erschließt.

2,5 Sterne

 
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