Rezension Rezension (3/5*) zu Totenkalt von Stuart MacBride

Bibliomarie

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10. September 2015
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Buchinformationen und Rezensionen zu Totenkalt von Stuart MacBride
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Abgründe

Logan Macrea ist Sergeant bei der schottischen Polizei. Er ist das, was man einen „harten Hund“ nennt, der sich aber einen Blick für Gerechtigkeit bewahrt hat. Was seltsam anmutet, denn er hat eine verhängnisvolle Nähe zum Chef einer Bande, die den Drogenhandel und andere lukrative Unterweltgeschäfte in der schottischen Stadt fest in der Hand hält.
Sein Verhältnis zu Vorgesetzten ist gespalten, ganz besonders zu Roberta Steel, einer Frau, die auf wirkte wie ein Dobermann auf Drogen: angriffslustig, sexistisch und vulgär. Dass Logan per Samenspende Roberta und ihrer Frau zu Nachwuchs verholfen hat, ist ein aberwitziger Dreh in der Beziehung.
Ein Toter wird im Wald gefunden, sein Mord trägt die Handschrift eines Killers, doch Logans Bauchgefühl lässt ihn nicht an so eine einfache Lösung glauben. Vor allem, da der Tote Geschäftspartner des seit Tagen vermissten Martin Milnes war. Aber bei der Sonderermittlungstruppe steht er mit seinen Vermutungen allein, außerdem hat er an mehreren privaten Fronten zu kämpfen.
Meine Schwierigkeiten hatte ich mit dem Sprachstil. Vulgarität ist ein häufig eingesetztes Stilmittel. Die sexistischen Bemerkungen der Vorgesetzten zu ihren Mitarbeitern sind grundsätzlich im genitalen Bereich angesiedelt. Einzig, dass es sich um weibliche Chefs handelt, die ihre männlichen Kollegen so runterputzen, könnte man als Augenzwinkern ansehen. Der Autor liebt außerdem lautmalerische Einsprengsel, die mich durch die ständigen Wiederholungen nervten. Die „Aaaaarghs“ konnte ich bald nicht mehr zählen.
Die Handlung des backsteinschweren Thrillers rast geradezu durch die Geschichte. Wer die Vorgängerbände kennt, ist bei der Vielzahl von Personen und deren Verflechtungen klar von Vorteil. Nach dem ersten Drittel ist mir erst klar geworden, dass ich irgendwann auch mal einen Band gelesen hatte, der mir allerdings nicht sonderlich im Gedächtnis geblieben ist. Die Handlung nimmt im zweiten Teil der Geschichte noch einmal rasant an Tempo auf und die Handlungsstränge werden genial verbunden. Ein rabenschwarzer und böser Thriller, der mich trotz meinen Kritikpunkten bis zum Schluss in Bann gehalten hat.



von: Carine Bernard
von: Katya Apekina
von: Angelika Jodl
 

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