Rezension Rezension (4/5*) zu Die Fährte des Wolfes: Thriller von Mons Kallentoft.

wal.li

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1. Mai 2014
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Buchinformationen und Rezensionen zu Die Fährte des Wolfes: Thriller von Mons Kallentoft
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Zack, Zack


Erst 27 Jahre ist Zack Herry, der in einer Sondereinheit der Polizei tätig ist. Er hat beide Eltern zu unterschiedlichen Zeiten aber dennoch viel zu früh unter tragischen Umständen verloren. Es scheint als wolle er den Verlust einer stabilen Familie mit seinem ausschweifenden Privatleben kompensieren. Meist klappt das auch ganz gut, doch nun bekommt es die Einheit mit mehreren sehr brutalen Mordfällen an asiatischen Arbeitnehmerinnen von Massagesalons zu tun. Vier junge Frauen wurden tot aufgefunden. Fieberhaft beginnt Zack gemeinsam mit seiner Kollegin Deniz nach den Hintergründen der Tat zu forschen, wobei sie zunächst auf eine Mauer des Schweigens stoßen.

Gut aussehend und doch angeschlagen, so könnte man Zack Herry vielleicht umschreiben. Seine Kollegin Deniz, die durch einen Lehrer dazu gebracht wurde, sich trotz der eher ungünstigen Vorbedingungen des Migrationshintergrundes an einer Ausbildung bei der Polizei zu versuchen und diese erfolgreich abzuschließen. Beide bilden ein ungewöhnliches Ermittler-Team, das sich gut ergänzt. Sie beginnen mit den Zeugenbefragungen und finden eine Spur zu einer weiteren Asiatin, welche panisch versucht, sich der Befragung zu entziehen. Zwar gelingt es Zack, die Flucht der Frau zu verhindern, doch durch ein Missverständnis erlangt Zack einen sehr unrühmlichen Auftritt in der Presse.

Brutal spannend und spannend brutal, so könnte man das Thema umschreiben, dass sich wie ein roter Faden durch diesen Roman zieht. Junge asiatische Frauen, von denen man nicht genau weiß, wie sie ins Land gelangt sind. Waren sie tatsächlich als Masseurin tätig oder mussten sie zu anderen Diensten zur Verfügung stehen. Fesselnd, teilweise abstoßend sind die Untiefen, die sie nach und nach in diesem Fall auftun. Nicht das erste Mal staunt man, zu was einzelne Menschen fähig zu sein scheinen. Dagegen empfindet man Mitleid mit den gebeutelten jungen Frauen, die fast noch Mädchen sind. Zack Herry ist ein sympathischer aber auch schwieriger Held. Seine schwere Vergangenheit weckt Verständnis und birgt vermutlich noch Geheimnisse. Doch wirkt er manchmal wie ein Polizist am Rande eines Abgrundes und mitunter auch am Rande der Legalität.

Dieser Kriminalroman lässt einen nicht so schnell los, verlangt einem aber auch einiges ab, wenn es darum geht sehr explizite Beschreibungen von Gewalt zu ertragen.