Rezension Rezension (3/5*) zu Das Brombeerzimmer von Anne Töpfer.

parden

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13. April 2014
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49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Buchinformationen und Rezensionen zu Das Brombeerzimmer von Anne Töpfer
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Nette Unterhaltung mit kleinen Abstrichen...

Noras Mann starb plötzlich und nach erst kurzer Ehe. Seit einem Jahr versucht Nora, ihre Trauer zu überwinden, und doch vergeht kein Tag, an dem sie nicht an ihren Julian denkt. Ihre beste Freundin und ihre Mutter sind Noras größte Stütze, und Nora ist froh, dass sie die beiden hat. Durch Zufall entdeckt die junge Witwe eines Tages in dem Arbeitszimmer ihres verstorbenen Mannes ein kleines Päckchen mit einem Brief, einem Rezept für Marmelade und einer kleinen Kostprobe derselben. Julians Großtante Klara ist der Absender, und Nora ist sehr berührt, denn ihr Mann hatte sie offensichtlich zu ihrem Hochzeitstag mit dem Präsent überraschen wollen. Nora selbst kocht leidenschaftlich gerne Marmeladen und Konfitüren und ist stets auf der Suche nach neuen leckeren Rezepten.

Nachdem sie den netten Brief gelesen hat, beschließt Nora spontan, Klara Kummerow in Kinnbackenhagen zu besuchen. Zwar haben Julians Großvater und seine Schwester - denn eben diese ist Klara - seit Jahrzehnten keinen Kontakt mehr zueinander, aber was auch immer damals vorgefallen sein mag: Nora hat damit nichts zu tun. In dem kleinen Dorf in der Vorpommerschen Boddenlandschaft freundet sich Nora nicht nur rasch mit Klara an, sondern auch mit der lebenslustigen jungen Mandy. Schritt für Schritt kehrt Nora durch die Erlebenisse in und um Kummerow zurück ins Leben, öffnet sich den Menschen wieder und ahnt bald, dass es vielleicht auch für sie noch einmal eine neue Lieben geben wird. Doch zuvor will noch ein langgehütetes Geheimnis gelüftet werden...

Ein lebendiger und bildhafter Schreibstil machen das Hörbuch zu einem unterhaltsamen Erlebnis, was v.a. auch an den lebensnahen Dialogen liegt. Der Spannungsfaktor allerdings kommt hier etwas zu kurz - selbst die Auflösung des Geheimnisses war für mich jetzt nicht allzu aufregend. Dafür gibt es viele von Humor durchsetzte Szenen, und man muss darauf gefasst sein, gelegentlich auch emotional berührt zu werden. Die Charaktere erscheinen lebendig und sympathisch, bleiben für meinen Geschmack aber zu oberflächlich und eindimensional. Nur 'lieb' kann eben rasch auch langweilig sein.

An den Vortrag von Uta Simone musste ich mich zunächst gewöhnen. Eher sanft und leise wird hier gelesen, was mich gerade zu Anfang manchesmal in der Konzentration abweichen ließ. Aber später habe ich mich an diese Art der Lesung gewöhnt, so dass ich sie auch zunehmend genießen konnte. Das Ende des 6 h 11 min. dauernden Hörbuchs kam für mich dann etwas abrupt, aber letztlich sind damit wohl alle Fragen beantwortet.

Ein unterhaltsamer Frauenroman für zwischendurch, sicher auch als Strandlektüre geeignet...


© Parden