Rezension Rezension (4/5*) zu Der Lavendel-Coup von Carine Bernard

parden

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13. April 2014
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49
Niederrhein
www.litterae-artesque.blogspot.de
Buchinformationen und Rezensionen zu Der Lavendel-Coup von Carine Bernard
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Schatzjagd in idyllischer Landschaft...

Ihr erster Fall als EU-Ermittlerin führt die 27jährige Molly Preston in ein kleines Dorf in der Provence. Ihr eigentlicher Auftrag ist es herauszufinden, ob eine alteingesessene französische Bank illegal beschaffte Informationen nutzt, um Geldgeschäfte zu tätigen. Vor allem der angesehene Bankdirektor steht im Fokus der geheimen Ermittlungen von Mollys Abteilung. Dieser poliert sein Image gerne als Kunstmäzen auf - sein neuestes Projekt ist die Restaurierung einer kleinen Kapelle in der Provence, die von ihm überwacht und finanziert wird. Um überhaupt an den Bankier heranzukommen, hilft Molly als fingierte Kunststudentin bei der Freilegung alter Fresken mit - und macht eine überraschende Entdeckung.

Unter dem abgeschlagenen Putz vieler Jahrhunderte findet sie ein sonderbares Zeichen, dessen Bedeutung sich ihr zunächst entzieht. Als Molly am nächsten Tag zurückkehrt, ist nicht nur das Zeichen verschwunden, sondern es liegt auch einer der Helfer bei der Restaurierung erschlagen in der kleinen Kapelle. Offenbar steckt mehr hinter dem Zeichen als Molly zunächst vermutet hat - und sie stürzt sich in das Abenteuer. Es gilt nicht nur, das Rätsel hinter dem sonderbaren Zeichen zu lösen, sondern auch weitere versteckte Botschaften zu entschlüsseln. Spuren eines nie geklärten Bankraubs, gefährliche Verfolger zwischen alten Olivenbäumen und den ewig singenden Zikaden, Spionage auf höchstem technischen Niveau und die Frage, wem man vertrauen kann und wem nicht - ausreichend Stoff für einen spannenden Krimi in idyllischer Landschaft.

Entstanden ist die Krimi-Reihe um Molly Preston aus Geschichten Carine Bernards rund um das Geocaching. Dies ist der Erzählung auch anzumerken: eine Spur führt zur nächsten, und stets gilt es, geheime Botschaften zu entschlüsseln, die das nächste Ziel verraten. Die Spannung entsteht auch daraus, wem es wohl als Erstem gelingen wird, den alten Schatz zu entdecken, und all dies in einer reizvollen Kulisse, die direkt Lust auf einen ausgedehnten Urlaub macht. Nett und flüssig zu lesen ist dieser Krimi im übrigen auch.

Molly Preston als Person erscheint mir persönlich ein wenig zu perfekt: hochintelligent, bildhübsch, sportlich, nicht auf den Mund gefallen, modebewusst und gebildet. Vieles erledigt sie im Alleingang, nur mit ein wenig Unterstützung aus dem Hintergrund - von Freunden und Kollegen, mit denen Molly in der Regel nur über technische Geräte und das World Wide Web in Kontakt steht. Eine Art weiblicher 007 also, die vor keiner Gefahr zurückschreckt und bei der der Erfolg im Grunde nur eine Frage der Zeit ist. Aber sympathisch ist sie irgendwie doch, denn empathisch kann sie eben auch sein und vertrauensvoll in den richtigen Momenten.

Alles in allem hat es Spaß gemacht, Molly in ihrem ersten Fall zu begleiten - und die Kombination aus Spannung und Atmosphäre fand ich durchaus gelungen. Gerne halte ich daher Ausschau nach den weiteren Fällen um Molly Preston.


© Parden


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Die bisherigen Fälle um Molly Preston sind:

Der Lavendel-Coup
Das Schaf-Komplott
Die Schnitzel-Jagd
Der Drachen-Klau

 

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