Rezension Rezension (4/5*) zu Das Schloss in der Höhle Xa Xa von Gustav Schwab.

parden

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13. April 2014
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Niederrhein
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Buchinformationen und Rezensionen zu Das Schloss in der Höhle Xa Xa von Gustav Schwab
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Aladdin und die Wunderlampe? Nicht ganz...

Einst lebte in Europa ein Zauberer namens Mattetai, der es in seiner Kunst so weit brachte, dass er alle verborgenen Schätze finden und sie nach Belieben gebrauchen konnte. Doch hatte er daran noch nicht genug. In einem alten Buche las er, dass in der afrikanischen Höhle Xa Xa ein Schloss versteckt liege, das die Eigenschaft habe, seinen Besitzer zum glücklichsten Menschen zu machen, der mit ihm alles durch die Erdgeister erlangen könne. Sie müssen demjenigen gehorchen, der das Schloss besitzt. Schon lange wässerte ihm der Mund auch nach diesem seltenen Schatz...

So beginnt das Märchen von Gustav Schwab (1792-1850), das alles hat, was ein gutes Märchen braucht: Einen bösen Zauberer, einen armen Knaben, eine schöne Sultanstochter und gleich mehrere hilfreiche Geister. Mattetai versucht durch List und Verführung an dieses Schloss zu gelangen, indem er den armen, mutterlosen Taglöhnersohn namens Lameth in seine Dienste nimmt und ihn in die Höhle Xa Xa hinunter schickt, um ihm dieses Schloss zu beschaffen. Doch Lameth schafft es nicht rechtzeitig, den Ausgang wiederzufinden und wird in der Höhle eingeschlossen.

Als Mattetai begreift, dass seine Chance vertan ist, zieht er gegrämt von dannen und bekommt so nicht mit, dass Lahmet mithilfe der Luftgeister schließlich frei kommt. Dieser erfasst nach und nach, welche Macht ihm mit dem Schloss und seinen Geistern verliehen wurde und beginnt, mit seinem Vater das Leben zu genießen. Zufällig begegnet er einem prunkvollen Zug, der die Prinzessin des Sultans, Bellastra, begleitet. Aus einem sicheren Versteck heraus wagt er den verbotenen Blick auf die Sultanstochter - und verliebt sich unsterblich in diese. Mit Hilfe der Geister erlangt Lameth schließlich die Gunst des Sultans und wirbt um die Hand von Bellastra. Als seinem Werben endlich stattgegeben wird, bauen die Geister in einer Nacht einen prunkvollen Palast, und alles könnte wie im Märchen enden - wenn nicht der böse Zauberer Mattetai wäre. Der erfährt von Lameths Glück und sinnt auf Rache...

Hubertus Gertzen liest dieses Märchen und nimmt den Hörer mit auf eine magische Reise von 105 Minuten. Die Stimme ist wundervoll passend für einen Märchenerzähler, und ich bin richtig eingetaucht in die Geschichte. An manchen Stellen kam mir das Märchen recht bekannt vor, und schließlich kam ich darauf: Aladdin und die Wunderlampe hat viel Ähnlichkeit mit Gustav Schwabs Version. Viele Details sind verändert worden, aber das Grundgerüst ist doch sehr ähnlich. Mir hat diese Abwandlung des bekannten Märchens jedenfalls sehr gut gefallen.

Schön, dass die alten Schätze nicht aussterben...


© Parden