Dass Alex Lubin das Grandhotel tatsächlich schnell verlässt, und noch dazu im Zinksarg, liegt aber weniger am unfreundlichen Hotelpersonal, sondern eher an jenem lautlosen russischen Profikiller im Skianzug, der dem oppositionellen Journalisten gekonnt ein Messer in die Herzgegend rammt. Dann wird trotz aller Überwachung durch den israelischen Geheimdienst auch noch Lubins Chef von der regimekritischen „Moskowskij Gazeta“ vergiftet, der für ein Treffen mit dem Geheimagenten und Kunstrestaurator Gabriel Allon nach Rom gekommen war. Jetzt muss Allon seine Flitterwochen beenden. Denn die Journalisten waren einer terroristischen Verschwörung auf der Spur, die nicht nur Israel, sondern die gesamte westliche Welt in ihren Grundfesten erschüttern könnte. Ohne des Russischen mächtig zu sein, reist Allon ins Herz der Gefahr, nach Moskau – und kommt dabei einem ungeheuerlichen Komplott auf die Spur...
Laut Klappentext wurde der Thriller Das Moskau-Komplott des US-Autors Daniel Silva in den USA als sein bisher bestes Buch gefeiert und kletterte prompt auf den ersten Platz der Bestsellerliste der „New York Times“. Das kann man gut verstehen. Denn Das Moskau-Komplott ist raffiniert komponiert, brillant geschrieben und von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Beste Unterhaltungsliteratur, die man in einem Rutsch zuende lesen kann. -- Stefan KellererKaufen
Gabriel Allon, ehemaliger Geheimagent Israels, wird während seiner Flitterwochen von seinem früheren Arbeitgeber gebeten, ein Gespräch mit einem russischen Journalisten zu führen. Doch unmittelbar vor dem Treffen wird dieser ermordet und Gabriel steckt plötzlich inmitten eines Komplotts mit internationalem Ausmaß. Es geht um Waffenhandel in dessen Zentrum Iwan Charkow steht, ein russischer Oligarch, kaltblütig und brutal, mit besten Verbindungen zur Politik und dem russischen Geheimdienst. Gabriel reist nach Russland und muss bald feststellen, dass er es mit einem Mann zu tun hat, der ihm durchaus ebenbürtig ist und vor nichts zurückschreckt.
Bemerkenswert finde ich, dass dieser überaus packende Thriller dennoch nicht besonders blutrünstig ist. Natürlich gibt es einige Brutalitäten und Tote, doch der Autor geht vergleichsweise schnell über diese Geschehnisse hinweg. Stattdessen liegt sein Hauptaugenmerk auf der Darstellung wie versucht wird, an Personen und deren Informationen heranzukommen: der Aufbau von falschen Identitäten, die Kontaktaufnahme unter äußerster Lebensgefahr zu Informanten, die Errichtung fiktiver Szenarien in unterschiedlichen Ländern - all das um an das Insiderwissen über Charkows Geschäfte heranzukommen. Immer wieder ertappte ich mich dabei, dass ich den Atem anhielt: Gelingt diese Gratwanderung, die Täuschung? Doch es ist nicht nur aufregend: Gabriels schwarzer Humor führt vielfach zu witzigen Dialogen, just in den 'unmöglichsten' Situationen.
Zusätzliche Spannung vermittelt das Buch durch den geradezu realistischen Anschein. Der Autor weist im Nachwort zwar explizit darauf hin, dass es sich um ein rein fiktives Werk handelt. Einige Absätze später beschreibt er aber tatsächliche Ereignisse in Russland, die durchaus als Anregung für die Entstehung dieses Thrillers gedient haben könnten.
Das Moskau-Komplott ist der achte Band mit dem Geheimagenten Gabriel Allon, doch auch ohne Kenntnis der vorhergehenden ist der Lesegenuss garantiert. Zudem Silva im Anhang noch eine Zusammenfassung aller bereits erschienen Bücher liefert.
Langer Kritik kurzer Sinn : Dieses Buch lohnt sich zu lesen.