Oster-Lesemarathon 2017

parden

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13. April 2014
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Niederrhein
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Leider konnten wir zu diesem Buch keine Daten ermitteln.
Ein komplett anderes Genre bedient der Roman, mit dem ich morgen beginne. Ein 'Buch gegen das Vergessen' von einem der letzten lebenden Zeitzeugen. So wichtig, dass es diese Zeugnisse noch gibt!

Sam war gerade mal 13 Jahre alt, als die Wehrmacht in Polen einmarschierte. Mit der Familie lebte er in einem oberschlesischen Städtchen, der Vater war Schneider und stopfte den Leuten die Hosen. Da wurde aus dem Städtchen ein Ghetto, und Sam, der damals noch »Szlamek« hieß, war mittendrin. Er überlebte - auch das Grauen von Auschwitz, die Selektion durch Mengele, die Zwangsarbeit, den Todesmarsch, den Schiffbruch der Cap Arcona. Unzählige Male entging er dem Tod. All das erlebte Sam in den kurzen Jahren seiner Kindheit und Jugend. Der Krieg ließ keine Möglichkeit, an ein Morgen zu denken. Und wen interessierte nach dem Krieg das Gestern? Am Ende seines unglaublichen Lebens gelingt es Sam Pivnik, einem der letzten Überlebenden von Auschwitz, darüber zu sprechen.
So, ich habe das Buch nun tatsächlich ausgelesen. Alles in allem ist dies ein beeindruckendes Zeugnis eines der letzten lebenden Zeitzeugen des Holocaust - und es ist trotz der eher distanzierten Schreibweise erschreckend und berührend. Allemal lesenswert!


Und hier geht es zur Rezension:
whatchareadin.de: Rezension - Rezension (4/5*) zu Der letzte Überlebende: Wie ich dem Holocaust entkam von Sam Pivnik.
 

parden

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13. April 2014
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Da ich jetzt nicht nur an meinem Fachbuch lesen möchte und auch vom Hörbuch zwischendurch eine Pause benötige (s.o.), fange ich jetzt mit diesem Buch an. Dazu habe ich schon etliche, meist sehr positive Stimmen gehört, und ich bin in der Tat sehr gespannt!

Der mächtigste Mann der Welt, Qiánlóng, Kaiser von China, lädt den englischen Automatenbauer und Uhrmacher Alister Cox an seinen Hof. Der Meister aus London soll in der Verbotenen Stadt Uhren bauen, an denen die unterschiedlichen Geschwindigkeiten der Zeiten des Glücks, der Kindheit, der Liebe, auch von Krankheit und Sterben abzulesen sind. Schließlich verlangt Qiánlóng, der gemäß einem seiner zahllosen Titel auch alleiniger Herr über die Zeit ist, eine Uhr zur Messung der Ewigkeit. Cox weiß, dass er diesen ungeheuerlichen Auftrag nicht erfüllen kann, aber verweigert er sich dem Willen des Gottkaisers, droht ihm der Tod. Also macht er sich an die Arbeit.
 

Xirxe

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19. Februar 2017
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Nachdem ich dieses Buch
Buchinformationen und Rezensionen zu Mit jedem Jahr: Roman von Simon Van Booy
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beendet und für wirklich schön befunden habe ;), habe ich bereits mit dem nächsten begonnen. Es ist eine Jugendliebesgeschichte, die auch viel von den Eltern handelt. Morgen kann ich sicherlich schon Weiteres darüber berichten.
Ich wünsche Allen noch einen schönen (Lese-)Abend! Genießt die freie Zeit!
 

Frank1

Autor
5. April 2016
569
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Eisenach
lordbreakingham.wordpress.com
Zusätzlich zu den beiden Büchern, die ich schon genannt habe, kam jetzt gerade noch eine aktuelle Leserunde dazu, die ich schnell dazwischen geschoben habe:
Nachdem die Schattenfrau im vorherigen Band enttarnt wurde, bricht jetzt das Chaos aus. Und am Ende gibt es natürlich wieder eine ganze Masse offener Fragen.

Das Buch handelt in einer Zeit, in der unsere Kultur in Vergessenheit geraden ist. Tinder ist Mitglied eines steinzeitlichen Urwaldstammes, Fiery die Kronprinzessin des Vulkanvolkes. Verschiedene Umstände führen dazu, dass beide ihre jeweiligen Völker verlassen - und natürlich aufeinander treffen

Hier geht es um Stadtspaziergänge durch Wien, die dem Leser Ecken der Stadt zeigen, die bei den üblichen Stadtführungen wohl eher 'ausfallen'. Garniert wird das ganze mit Rezepten aus Gaststätten am Wegesrand.
 
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parden

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13. April 2014
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Wenn ich nicht mehr lesen mag und das ein oder andere im Haushalt erledigen will, höre ich gerade dieses Hörbuch. Tucholskys romantisch-melancholische Sommer-Liebesgeschichte, gewürzt mit einem Schuss Frivolität (ohne je geschmacklos zu werden), ist bei Uwe Friedrichsen in den besten Händen. Gerade die plattdeutschen Stellen liest er richtig klasse. Aber auch ansonsten stimmt die Betonung und verstärkt den Charakter der Geschichte noch.

Hier habe ich inzwischen etwa die Hälfte gehört.
Nun habe ich auch mein aktuelles Hörbuch ausgehört. Die Erzählung dominiert weniger durch Aktionen denn durch inneres Erleben - und das erfordert ein sehr genaues Zuhören, damit hier keine Anspielungen und feine Nuancen verloren gehen. Tucholsky verwebt hier witzige und geistreiche Berliner Dialoge mit plattdeutschen Einsprengseln. Dabei zeigt er sein literarisches Können durch stilistisch ausgefeilte feine Formulierungen scharfer und punktgenauer Beobachtungen - ein gehobenes Stück Literatur.

Uwe Friedrichsen ist eine wundervolle Wahl für den Sprecher, denn das Stück wird durch seine durchdachten Betonungen lebendig, die Stimmungen - ob nun frivol und verspielt oder aber nachdenklich und melancholisch - werden hervorragend transportiert. Gerade aber auch die plattdeutschen Einschübe gelingen Friedrichsen mühelos, was das Geschehen noch authentischer wirken lässt.

Und hier geht es zu meiner kompletten Rezension:
whatchareadin.de: Rezension (5/5*) zu Schloss Gripsholm: Ein Sommerroman. Ungekürzt von Kurt Tucholsky.
 
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Sassenach123

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27. Dezember 2015
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Ihr seit ja alle fleißig zum lesen gekommen, toll.
Habe euch nicht vergessen, hatte aber wie erwartet keine Zeit. Vielleicht heute Abend.
 

Literaturhexle

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2. April 2017
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@Xirxe: Ich habe bis vor kurzem auch unheimlich gerne Jugendbücher gelesen. Das kam aber auch daher, weil ich quasi für die Kinder "probegelesen" habe.
Was mir dabei auffiel ist, dass Jugendbücher selten bis nie langweilig sind. Was bei zeitgenössischer Literatur (wenigstens aus meiner Sicht) häufiger vorkommt....
Wenn dir mal wieder ein Highlight unterkommt, lass es uns wissen:reader3
 
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Helmut Pöll

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In #der schmale pfad durchs hinterland erzählt #richard flanagan die Geschichte des Australiers Dorrigo Evans, der in den 1940er Jahren als Soldat des Empire im 2. Weltkrieg in Syrien und Ägypten zum Einsatz kommt schließlich in Singapur in japanische Kriegsgefangenschaft gerät.

Über 250.000 Gefangene bauen die Todeseisenbahn durch den Dschungel von Burma, um den japanischen Nachschub zu sichern, davon kommen zwischen 40.000 und 90.000 ums Leben. Genau kann man es wohl heute nicht mehr feststellen.
Thailand-Burma-Eisenbahn – Wikipedia

Flanagan erzählt in Rückblenden von den verschiedenen Kriegseinsätzen, von der Normalität mancher kampfloser Tage, in die plötzlich eine Bombe fällt. Er beschreibt, wie ein einfacher junger Mann aus dem australischen Hinterland plötzlich in diese Hölle gerät und er stellt auch immer wieder die quälende Frage nach Schuld und wie man es schafft, in dieser Hölle nicht selbst ein Teufel zu werden.

Wenn ich mir das Cover und den auf den ersten Blick harmlosen Titel anschaue, dann könnte mit dem Pfad durchs Hinterland die Trasse der Todeseisenbahn gemeint sein.

Mich haben bislang nur wenige Bücher so schnell in ihren Bann gezogen wie "Der schmale Pfad durchs Hinterland".
 
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Sakuko

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27. Juni 2016
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Ich muss sagen, ich bin überrascht, dass das Buch so erfolgreich war wie es war. Ich finde es großartig, Mark hat einen wunderbar schwarzen Humor, aber es ist schon sehr technisch-trocken. Ich mag das persönlich, aber es scheint mir eher die Art Buch zu sein auf die Wissenschaftsnerds abfahren.
Die letzten 4 Kapitel geht es praktisch nur darum, wie er eine Kartoffelzucht in dem Hab aufziehen kann, und woher er genug Wasser nehmen kann, um genug Erde fruchtbar zu machen um die 4 Jahre zu überleben bis die nächste Marsexpedition vorbei kommt.
 
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Xirxe

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19. Februar 2017
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Wenn dir mal wieder ein Highlight unterkommt, lass es uns wissen:reader3
Das ist doch selbstverständlich ;) Wobei das aktuelle Buch wohl nicht dazu gehört. Aber es kommen sicherlich auch wieder bessere Zeiten.

Das Buch werde ich sicherlich heute noch beenden, sodass ich Ostern 451 gelesene Seiten melden kann. Hätte zwar mehr sein können, nach Ostern ist ja vor Ostern :)
Eine schöne gute Nacht wünsche ich Allen!
 

Literaturhexle

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In "Der schmale Pfad durchs Hinterland" erzählt Richard Flanagan die Geschichte des Australiers Dorrigo Evans, der in den 1940er Jahren als Soldat des Empire im 2. Weltkrieg in Syrien und Ägypten zum Einsatz kommt schließlich in Singapur in japanische Kriegsgefangenschaft gerät.

Über 250.000 Gefangene bauen die Todeseisenbahn durch den Dschungel von Burma, um den japanischen Nachschub zu sichern, davon kommen zwischen 40.000 und 90.000 ums Leben. Genau kann man es wohl heute nicht mehr feststellen.
Thailand-Burma-Eisenbahn – Wikipedia

Flanagan erzählt in Rückblenden von den verschiedenen Kriegseinsätzen, von der Normalität mancher kampfloser Tage, in die plötzlich eine Bombe fällt. Er beschreibt, wie ein einfacher junger Mann aus dem australischen Hinterland plötzlich in diese Hölle gerät und er stellt auch immer wieder die quälende Frage nach Schuld und wie man es schafft, in dieser Hölle nicht selbst ein Teufel zu werden.

Wenn ich mir das Cover und den auf den ersten Blick harmlosen Titel anschaue, dann könnte mit dem Pfad durchs Hinterland die Trasse der Todeseisenbahn gemeint sein.

Mich haben bislang nur wenige Bücher so schnell in ihren Bann gezogen wie "Der schmale Pfad durchs Hinterland".
Nach dem Lesen deiner begeisterten Empfehlung sowie einer Leseprobe habe ich mir den Roman nun als ebook besorgt. Meine Befürchtung, dass es sich eher um eine "Männer-Lektüre" handelt, ist zwar noch nicht ausgeräumt, aber zumindest ist die Erzählweise sehr vielversprechend. Schauen wir mal!
 
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parden

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13. April 2014
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Muss man ein Fazit ziehen?

Bei mir sind es zwei beendete Bücher und ein Hörbuch:
  • Bücher öffnen Welten von Colin Thompson - 40 Seiten
  • Der letzte Überlebende von Sam Pivnik - 304 Seiten
  • Schloss Gripsholm von Kurt Tucholsky (HB) - 4 h 48 min.
Dazu kommen noch zwei begonnene Bücher, ein begonnenes Hörbuch
  • Cox oder der Lauf der Zeit von Christoph Ransmayr - 25 Seiten
  • Die Inklusionsfalle von Michael Felten - 72 Seiten
  • Die Falle von Melanie Raabe (HB) - 1 h
Gestern habe ich so gut wie gar nichts gelesen, weil einfach keine Zeit dafür war. Aber ich bin nicht 'unzufrieden' mit dem Ergebnis. Endlich kam ich überhaupt mal wieder am Stück dazu, Bücher und Hörbücher zu genießen.

Das eigentliche Fazit ist doch: es hat Spaß gemacht, mich hier mit Euch auszutauschen. Da gab es ja doch auch das ein oder andere interessante Buch zu entdecken... ;)

Gerne wieder einmal. Deshalb also: bis zum nächsten Mal! :reader1
 

RuLeka

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30. Januar 2018
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Buchinformationen und Rezensionen zu Der schmale Pfad durchs Hinterland: Roman von Richard Flanagan
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Das habe ich heute für mich entdeckt. Der australische Autor Richard Flanagan, Gewinner des #man booker prize 2014, erzählt in "Der schmale Pfad durchs Hinterland" die Geschichte eines jungen Mannes in den Wirrungen des zweiten Weltkrieges. Scheinbar verarbeitet Flanagan in seinem Roman auch einen Teil der eigenen Familiengeschichte, denn der Vater war selbst in japanischer Kriegsgefangenschaft und beim Bau der Thai-Burma-Tideseisenbahn eingesetzt.
Richard Flanagan – Wikipedia
Dieser Roman ist sehr beeindruckend. Er ist harter Stoff, die Grausamkeiten gehen manchmal über das Erträgliche hinaus. Trotzdem ist es eine Geschichte voller Menschlichkeit. Das Buch war mal Gesprächsstoff in unserem Lesekreis. Manche wollten es anfangs nicht lesen, weil sie sich das Thema nicht antun wollten. Waren danach aber froh, dass sie die Leserunde zur Lekttüre „ gezwungen“ hat.
 
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Literaturhexle

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2. April 2017
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@RuLeka
Der schmale Pfad durchs Hinterland war mein erstes Buch, das ich auf Empfehlung dieses Forums gelesen habe - eigentlich überhaupt nicht meine Kragenweite!
Aber es hat sich als absolutes Highlight entpuppt. Unheimlich gekonnt geschrieben die Verknüpfung aus (Nach-) Kriegsgeschehen und Liebesgeschichte. Zurecht Booker Preisträger!
 
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